Ein Marathon der Hilfe

Unser erfolgreiches Team in Sanchez!

Erneut war unsere gemeinsame Arbeit für die Kastrations-Kampagne im November 2012 von großem Erfolg gekrönt, der sich in folgenden Daten und Fakten zusammenfassen lässt:

· 477 kastrierte Tiere (in 12 Arbeitstagen) – 253 Hündinnen, 114 Rüden, 91 Katzen und 19 Kater, wobei wie immer auch alle Tiere gegen Parasiten behandelt wurden und ein Vitamin-/Aufbaupräparat gespritzt bekamen

· 63 nicht geborenen Hundewelpen wurde ein qualvolles Leben auf der Straße erspart – diese Zahl ist diesmal relativ niedrig, denn viele der Hunde und Katzen hatten leider gerade geworfen bzw. da unsere Aufklärungsarbeit in den Köpfen der Menschen auch ankommt, haben viele Besitzer ihre Tiere vor der ersten Läufigkeit gebracht

· 17 weitere Operationen wie Augenentfernungen, Zahn-OPs, Amputationen, Nabelbrüche, u.ä.

· unzählige weitere Konsultationen/medizinische Behandlungen – es waren diesmal besonders viele

· 14 Hunde wurden erfolgreich mit einer Chemotherapie gegen das Sticker-Sarkom behandelt – leider mussten wir einen Rüden einschläfern, denn bei ihm hatte der Sticker überall am und im Körper Metastasen gebildet, so dass jede Rettung für ihn zu spät kam

iesmal hatten wir ja ganz viel Verstärkung bekommen: Alex und Markus, ein deutsches Tierärzteehepaar, unterstützten uns während der ersten Woche in Sanchez und haben sich als super Team für die Kastrationen der Katzen und Rüden erwiesen. Martina aus Stuttgart und Peter aus Herzogenaurach kamen als “Mädchen für alles” zu uns und haben ihren Job wirklich klasse gemacht, Peter hat sogar noch die zweite Woche in Las Terrenas mitgearbeitet. Brigitte aus der Schweiz kam als Tierbotschafterin zu uns und hat anschließend mit ihrer Stiftung sehr viel PR-Arbeit geleistet, um möglichst viele Spender und Sponsoren für weltweite Kastrations-Kampagnen zu gewinnen. Unter diesem link könnt Ihr einen Kurzbericht lesen und von da aus weiter zu Brigittes Reisetagebuch über die erste Woche in Sanchez gelangen. In der zweiten Woche in Las Terrenas kam uns Tierärztin Catalina aus Frankfurt zur Hilfe, auch sie hat durch die Kastrationen der Katzen und Rüden zu unserem positiven Erfolg beigetragen.

Nicht zu vergessen auch die Hilfe von der unermüdlichen Yesenia (Aufklärungsarbeit und Tiere abholen/zurückbringen); unseren unerschrockenen Tier-Taxi-Fahrern Günter und Jörg; unseren tollen Rezeptionistinnen Melanie, Leticia, Virginie und Vanessa; Margareth und Lucia, die uns mit leckerem Mittagessen versorgt haben; Filmer Tom, der unsere Arbeit auf Video aufgenommen hat und unserer wackerer Chacki (unser haitianischer Arbeiter), der Nachtwächter, OP-Besteck-Putzer und Tierpfleger in einer Person ist.

Last but not least natürlich Tierärztin Nina. Es ist nun die vierte gemeinsame Aktion mit ihr und – man hält es kaum für möglich – sie wird immer noch besser. Bereitwillig hat sie auf ihre freien Tage verzichtet und mit uns an diesen Tagen die nötigen größeren Operationen oder die Kastrationen von Straßenhündinnen vorgenommen, zu denen wir sonst, während der regulären Arbeitstage, nicht gekommen wären.

Ach ja, Buschi fehlt noch. Er ist nicht nur mein über alles geliebter Ehemann sondern auch Ninas persönlicher Assistent für die Narkosen, OP-Vorbereitung etc. und hat es in Las Terrenas sehr souverän gemeistert nicht nur für Nina sondern auch für Catalina die Tiere vorzubereiten, was pro Tag bis zu 47 Tiere waren.

Ich danke allen Mitstreitern von Herzen für ihre außergewöhnlichen Leistungen und ihren unermüdlichen Einsatz auch unter den teilweise harten Bedingungen. Wer sich nun fragt, was ich die ganze Zeit gemacht habe? Ich habe alle herumkommandiert..Nein, nicht nur. Ich bin bei solchen Aktionen immer der “Jongleur”, der alle Bälle in der Luft halten muss. Rezeption, Assistenz, Aufklärungsarbeit, Nachsorge für die Tiere und Nachsorgeerklärungen für die Besitzer, “Hundeflüsterin” für die nervösen Patienten, Fotograf der Tiere für den Spendenkalender, auch mal Hundefängerin oder Tier-Taxi-Fahrerin und manchmal leider auch Seelsorger, wenn wir Besitzertiere einschläfern mussten – und hoffentlich die gute Fee, die das Leben für viele Tiere verbessert hat.

Alex gutgelaunt mit Spritze, Markus konzentriert bei OP, Martina ruhig mit Patientin, Peter liebevoll mit kastrierter Hündin, Brigitte macht fleißig PR.

Yesenia bringt Hündin zurück, Günter stoppt die Wasserflut, Melanie an der Rezeption, Dream-Team Nina und Buschi, Chacki wäscht OP-Besteck.

Sanchez

Da es bei der letzten Aktion im Februar 2012 einige Probleme gab, die Besitzer von der Wichtigkeit der Kastration ihrer Tiere zu überzeugen, haben wir diesmal schon einen Monat vorher angefangen dort Aufklärungsarbeit zu leisten. Yesenia ist täglich in Sanchez unterwegs gewesen und hat sich den Mund fusselig geredet. Finanziert wurde diese Arbeit großzügigerweise von den Tierbotschaftern.CH. Den Erfolg konnten wir gleich ab dem ersten Tag sehen, denn bereits morgens um 8.00 Uhr warteten viele Leute mit ihren Tieren vor unserer Klinik.

Termine vereinbaren, Plakate hängen und Aufklärungsarbeit auf der Straße - so sah die Vorbereitungsarbeit aus. Und natürlich haben wir gleich noch die freundlichen Strandhunde in Sanchez, die wir im Februar 2012 kastriert haben, besucht und gefüttert.

Die Vorarbeit war erfolgreich - viele Besitzer bringen ihre Tiere.

Leider waren die Räumlichkeiten für die Klinik nicht sehr ideal. Obwohl Buschi und ich schon Monate vorher angefangen hatten, etwas passendes zu finden und es in Sanchez sehr viel leer stehende Gebäude gibt, die Eigentümer wollten sich nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass dort “dreckige” Straßenhunde operiert werden. So bekamen wir von der Stadtverwaltung ein völlig verfallenes Holzhaus zur Verfügung gestellt, das stockduster und ohne Strom- oder Wasseranschluss war. Um auf die Toilette zu gehen, fragte man bei der Nachbarin an – blöd nur, dass sie oft nicht Zuhause war.

Da es keine Fensterscheiben gab, mussten wir für den OP-Bereich – damit keine Fliegen etc. das sterile Arbeiten der Tierärzte kontaminieren – aus mehreren Moskito-Netzen eine Art Zelt nähen. Auch dem Regen hielt diese Bruchbude nicht stand, das Wasser kam nicht nur von oben durch das löchrige Dach sondern drückte auch von unten durch den Fußboden, so dass unsere freiwilligen Helfer auch noch dieses Problem bewältigen mussten. Wir gehen eben dorthin, wo die Tiere uns nötig haben, da nimmt man auch eine Menge Widrigkeiten in Kauf.

Unsere dunkle Klinik in Sanchez mit dem OP-Bereich unter Moskito-Netzen.

Manchmal gut gepflegt doch meistens sehr dünn · Dulci sieht schon nach ein paar Tagen viel besser aus

Der gesundheitliche Zustand der Tiere ist zum größten Teil immer noch mehr als erschreckend, aber es gab auch ein paar gepflegte und gut genährte Besitzerhunde. Oft musste ich bei der Aufklärungsarbeit allerdings bei den Grundbedürfnissen eines Tieres anfangen.

Gerade zum Thema Räude gab es viel klar zu stellen, denn Räude – egal was der Auslöser dafür ist – lässt sich meistens sehr schnell und einfach behandeln. Doch da die Dominikaner sich leider so sehr vor den räudigen Hunden ekeln, wird schnell auch das eigene Tier ausgesetzt. Gerade am Beispiel von Dulci, die wir gleich am ersten Tag kastriert haben, kann man den Erfolg zwischen medikamentöser Behandlung und Aufklärung sehr schön sehen. Denn Dulci sollte einfach nur bei uns abgegeben werden, da ihre Besitzer sie nicht mehr haben wollten. Ich habe den Besitzern erklärt, dass ein Tier eben auch Verantwortung bedeutet und dass wir medizinische Hilfestellung leisten, wenn Dulci bei ihnen bleiben kann.

Am Ende der Sanchez-Woche kam Dulci erneut zu uns, um weitere Medikamente zu bekommen und siehe da. Sie hatte schon viel mehr Haare, die Haut war nicht mehr so rot und entzündet und die Besitzer waren auf einmal sehr stolz auf ihre süße Maus. Natürlich habe ich das “belohnt” und Dulci ein schönes rotes Halsband samt Leine geschenkt – die Besitzer führten Dulci nach Hause, als ob sie nun den schönsten und wertvollsten Hund der Welt besitzen.

Wir werden weiterhin in Sanchez arbeiten, denn es gibt dort noch so viel zu tun. Da der Andrang der Tierhalter sehr groß war, konnten wir nur wenige Straßenhunde kastrieren. Doch auch die Besitzertiere sind so wichtig, denn ihre Welpen landen auf der Straße oder die schwangeren Hündinnen werden ausgesetzt, da die Besitzer nicht noch mehr Tiere haben wollen. Die ersten Erfolge sind nun sichtbar und die Hoffnung besteht, dass sich eines Tages die Lebensumstände für die Tiere dort genauso gut entwickeln wie in Las Terrenas.

Aufwachstation der Katzen, denn auch ihre Population steigt ständig • Diese Hündin haben wir kastriert, ihre Welpen sind unsere Patienten von morgen.

Zu dicke Hunde sind nun keine Seltenheit mehr in Las Terrenas.

Las Terrenas

Der Unterschied zwischen Las Terrenas und Sanchez war diesmal noch deutlicher. 85% der Besitzertiere sahen toll aus – meine Aufklärungsarbeit dort behandelte Themen wie Fell-, Ohren- und Krallenpflege (gerade die vielen Chihuahuas hatte alle zu lange Krallen), gesunde Ernährung und Diäten (einige Hunde sind nun definitiv zu dick, nachdem ich jahrelang gepredigt habe “Füttert Eure Tiere”!), ausreichende Bewegung (für Tier UND Herrchen oder Frauchen) und – da die Leute nun schon wissen, dass ihre Tiere auch eine medizinische Versorgung brauchen – diskutierten wir darüber, welche Entwurmungspräparate am besten geeignet sind und wie oft man die Tiere entwurmen sollte. Themen, die in jeder westeuropäischen oder nordamerikanischen Tierarztpraxis zum Alltag gehören, was aber für die hiesigen Verhältnisse ein phänomenaler Schritt nach vorne ist. Neun Jahre kontinuierliche Aufklärungsarbeit haben eben doch viel verändern können.

Unsere Klinik in Las Terrenas - Catalina kastriert gerade einen Rüden • Klein aber fein, auch Paco fühlt sich hier wohl und liegt entspannt vor der Klinik.

Auch zwischen den Räumlichkeiten für unsere Klinik war der Unterschied wie Tag (Las Terrenas) und Nacht (Sanchez). Großzügigerweise bekamen wir ein kleines Ecklokal an der Hauptstraße zur Verfügung gestellt: gefliester Fußboden, sauber weiß gestrichene Wände, Elektrizität, Fensterscheiben die viel Licht rein ließen, Toiletten und Wasseranschluss in unmittelbarer Nähe – wir kamen uns vor wie im puren Luxus.

Viele der Dominikaner sind sehr dankbar für unsere Arbeit, drei Begebenheiten haben uns sehr berührt. Ein sehr alter und armer Fischer brachte seinen Rüden Leon, dem einige Stichwunden beigebracht wurden. Zaghaft fragte der Fischer, ob wir seinem Hund helfen könnten, schließlich hätte dieser ihn vor betrunkenen Randalierern beschützt, als die Männer dann mit dem Messer auf ihn losgingen. Während der Fischer wartete, dass Leon kastriert wurde und die Wunden versorgt und genäht wurden, war es Mittag. Ich brachte ihm etwas von unserem Essen und Buschi anschließend noch ein Stück Kuchen, denn der alte Mann war nur Haut und Knochen. Sein dankbares Leuchten in den Augen war für uns genauso schön wie die leuchtend orange-gelben Augen von Leon, der uns schwanzwedelnd begrüßte, als er nach der Narkose erwachte.

Auch ein Vater und sein Sohn kamen von weit her, um ihre Hündin Perla kastrieren zu lassen. Sie warteten geduldig viele Stunden, denn an diesem Tag hatten wir einige sehr panische Tiere, die wir vorziehen mussten, da sie sonst alle anderen Hunde mit ihrer Nervosität angesteckt hätten. Der Junge spielte sehr süß mit Perla und beruhigte auch den ein oder anderen Straßenhund. Als alle anderen wartenden Dominikaner sich mittags etwas zu essen holten, machten Vater und Sohn nur große Augen – sie hatten kein Geld dafür… So verzichtete ich erneut auf meine Portion und brachte sie ihnen zusammen mit kühlen Getränken. Der Sohn brachte anschließend das Geschirr zurück und bedankte sich sehr höflich.

Denn Höflichkeit ist hier nicht immer vorhanden, schon gar nicht bei den Kindern. Umso erstaunlicher fanden Jörg und ich den kleinen Miguel, einen haitianischen Jungen, der seinen Rüden Pollo zu uns brachte. Er hörte sich meine Nachsorgeerklärungen genau an, stellte intelligente Fragen und bedankte sich mehrmals formvollendet. Als unser Tier-Taxi-Fahrer Jörg den kleinen Miguel samt seinem, nach der Narkose noch etwas geschwächten, Hund nach Hause fuhr, erzählte er mir, unter welch ärmlichen Verhältnissen die Familie lebt und dass alle sich nochmals bedankt haben. Wir haben Pollo in den Kreis der Patenhunde aufgenommen, denn diese arme Familie braucht dringend Unterstützung, um ihren Hund zu ernähren.

Die Leute sind dankbar und warten geduldig • Perla und ihr kleiner Freund • Miguel mit Pollo, trotz Armut kümmert er sich gut um seinen Hund.

Die Chihuahua-Flut und das Dreadlock-Problem

Vom ersten Tag an wurden wir überflutet von Chihuahuas. Fast jede dominikanische Familie hat nun einen, von winzig bis groß, fast keiner reinrassig aber dafür oft mit angeborenen Defekten. Musste man anfänglich horrende Preise für sie bezahlen, werden sie nun verschenkt oder man bekommt sie gar nicht los, denn es gibt einfach viel zu viele. Da wir ja schon während unserer Februar-Kampagne 2012 erhebliche Probleme mit den Chihuahuas hatten (siehe auch 16. NL), haben Nina und ich beschlossen diesmal, wenn möglich, keinen weiblichen Chihuahua abzuweisen. Daher könnte man glauben – wenn man sich den Spendekalender anschaut – die Hundepopulation besteht fast nur noch aus Chihuahuas. Einen winzigen Rüden entdeckten wir eines Abends auf dem Rückweg von Sanchez auf der Straße. Selbstverständlich haben wir ihn mitgenommen, denn wie soll so ein Zwerg auf der Straße überleben? Mülltonnen umwerfen um nach Futter zu suchen ist für ihn einfach unmöglich.

Chihuahuas wohin das Auge reicht - leider werden auch sie manchmal ausgesetzt, mit Kastrationen können wir das Problem hoffentlich eindämmen.

Wer die langhaarigen Wuschel-Hunde in dieses Land importiert und gezüchtet hat, gehört dafür wirklich gesteinigt… Wir hatten täglich mit diesen völlig verfilzten armen Geschöpfen stundelang zu tun gehabt. Das Fell ist zu Dreadlocks geworden, die direkt an der Haut festsitzen, was für den Hund unendliche Schmerzen bei jeder Bewegung bedeuten. In diesem Filz tummeln sich tausende von Parasiten und Wunden bleiben unentdeckt, was zur Folge hat, dass Fliegen ihre Eier ablegen können und sich kurzerhand hunderte von Maden in den Wunden breit machen. Vom Geruch dieser Hunde mal ganz zu schweigen… Genau aus diesen Gründen landen die meisten von ihnen dann auch auf der Straße. Unser ganzes Team wurde zum Hundefriseur, um diesen Hunden zu helfen.

Verfilzt • Peter & Brigitte schneiden die Dreadlocks ab, die Halswunde hat Nina schon in der OP versorgt • Nun kann er wieder aus den Augen schauen.

Die beliebtesten Namen

Musste ich mir früher oft Namen für die Tiere ausdenken, haben heute eigentlich alle Besitzertiere einen. Allerdings sei mal dahingestellt wie einfallsreich diese Namen sind. Bei den Katzen belegen Namen wie Misusi, und Minina die Spitzenränge, bei den Hündinnen sind es Princessa und Mariposa (Schmetterling). Alles was etwas längeres Fell hat – egal ob Hund oder Katze – heißt mit Vorliebe Peluche (Plüsch). Und bei den Rüden ist es Tocky, Docky oder Duky.

Einzelschicksale die uns bewegten

Obwohl wir so vielen Tieren geholfen haben und alle auf ihre eigene Art ganz besonders sind, gibt es immer ein paar Schicksale die einem besonders nahe gehen.

Valentino, links November 2012 und rechts Februar 2013

Für Peter war es das folgende Erlebnis:

Von den ganzen armseligen Hunden hat mich am meisten Valentino berührt, da ich sein Schicksal auf der Straße ganz direkt mitbekommen habe. Die jämmerliche Verfassung beim Einfangen auf der Straße und der Tag danach, als der abgemagerte, verwahrloste und geschundene Zustand so vollständig sichtbar wurde, hat mich einige Male schlucken lassen. Vom Tod war er zu dieser Zeit nicht mehr weit entfernt, ich hatte auch den Eindruck, dass er nicht mehr mit einer Wende zum Positiven gerechnet hat. Umso mehr freut es mich, dass er nach der Entscheidung, dass Miriam und Buschi ihn Zuhause bei sich aufzunehmen, nach relativ kurzer Zeit positiven Lebensmut gefasst hat und seine Verfassung und auch sein Aussehen deutlich besser geworden ist. Ich finde es auch eine sehr positive Erfahrung, dass ein so geschundener und vernachlässigter Hund doch wieder Vertrauen zu Menschen finden kann, wo er doch von den Menschen am meisten enttäuscht wurde.

Parada - auch sie zählt zu den Glücklichen die wir kastriert haben.

Brigitte erinnert sich am meisten an:

Der namenlose Straßenhund, der als Nummer 7 am ersten Tag in Sanchez kastriert wurde. Die Hündin ohne Namen verbrachte die ganze Zeit zu meinen Füssen. Sie ist eine wunderbare und starke Hündin und wird nun dank der den Amigos de Lucky und der Stiftung Tierbotschafter, ein etwas stressfreieres Leben führen können, da sie nicht ständig gedeckt wird. Sie wurde wieder an ihren Platz auf der Straße zurückgebracht, wo sie nun in ihrem angestammten Revier in Ruhe leben kann.

Für Brigitte und Euch möchte ich noch folgendes dazufügen: Ich hatte diese Hündin Parada getauft, denn an der Ecke wo sie auf der Straße lebt, befindet sich eine Bushaltestelle mit Imbissstand. Die Eigentümer haben sie nun, nachdem sie kastriert und entwurmt ist, mehr oder weniger adoptiert. Sie bekommt alle Essensreste und hat bereits ordentlich an Gewicht zugenommen.

Martina und ihr Tommy

Martina blieben zwei Erlebnisse in Sanchez besonders in Erinnerung:

Tommy, ein junger schüchterner aber sehr anschmiegsamer Rüde, wurde auf der Straße von Yesenia eingefangen. Ich habe mich gleich um das Kerlchen gekümmert, mit ihm geredet, ihn gestreichelt und ihn in den Arm genommen, um ihm die Angst vor der ungewohnten Situation zu nehmen. Wie bei vielen dieser armen Fellnasen bin ich immer wieder verblüfft, dass sie nicht „wild“, sondern eher vorsichtig und liebevoll sind. Tommy durfte, wie die meisten herrenlose Hunde, nach seiner Kastration über Nacht in der Klinik bleiben, damit er am nächsten Morgen noch eine ordentliche Futterration erhält, bevor er wieder an seinen angestammten Platz zurückgebracht wird.

An diesem Morgen jedoch wurde die Lagerhalle bei unserem Eintreffen von einer Gruppe von ca. 6 bis 8 aufgeregten und besorgten Schulkindern belagert. Auf Miriams Nachfrage hin erzählten sie, dass seit gestern Nachmittag ihr vierbeiniger Freund fehlen würde, mit dem sie auf dem Nachhauseweg von der Schule immer spielen und ihr Schulbrot teilen! Es war Tommy und nachdem Miriam die Kinder über die OP und die medikamentöse Versorgung aufgeklärt hatte, erkannten sie, dass wir dadurch Tommys Leben sicherer und leichter machen konnten. Es war rührend, wie diese Kinder besorgt waren und den schwanzwedelnden Tommy liebevoll in Empfang genommen haben. Solche Begebenheiten veranlassen uns, weiter zu machen und die Hoffnung nicht aufzugeben, dass mit dieser jungen, mitfühlenden und engagierten Generation sich auch für die Tiere eine bessere Zukunft ergeben kann.

Eine Dominikanerin kam morgens mit ihrer Katze auf dem Arm, um sie kastrieren zu lassen. Bei der Aufnahme der Daten wird auch immer nach dem Namen des Tieres gefragt. Die Frau schaute uns jedoch irritiert an, denn über einen Namen für ihre Katze hatte sie bisher noch nicht nachgedacht…. Unser Vorschlag sie Elly zu nennen wurde spontan akzeptiert. Als am Nachmittag die Frau zur Abholung kam, fragte sie an der Rezeption sehr stolz und leicht grinsend, ob sie ihre Elly nun mitnehmen könne. Es hat uns sehr gerührt, dass aus einer namenlosen Katze innerhalb von Stunden ein Familienmitglied mit einem Namen wurde und dass daraus bestimmt eine engere Beziehung zwischen den Beiden entstehen wird.

Paco - aus einem Häufchen Elend ist ein wunderschöner und gesunder Hund geworden!

Catalina hatte Paco (ehemals Chacki), den wir in Sanchez auf der Straße gefunden und anschließend mit nach Las Terrenas genommen haben, besonders in ihr Herz geschlossen. Seine liebevolles Wesen, das er sich trotz aller schlechter Erfahrungen mit den Menschen erhalten hat, und sein schlechter gesundheitlicher Zustand sind ihr sehr nahe gegangen. Umso verblüffter war sie, als ich ihr aktuelle Fotos von Paco schickte – sie konnte nicht glauben, dass es sich um den gleichen Hund handeln sollte. Da sieht man, wie schnell durch Kastration, Entwurmung und Futter (ein doch relativ geringer Aufwand) das Leben eines Tieres so positiv verändert werden kann!

Der vernachlässigte kleine Chi bekam nun eine liebevolle neue Besitzerin

Buschi und ich fanden folgende Geschichte besonders rührend:

Ein junge Dominikanerin brachte ihre Hündin Lucy zu uns zum Kastrieren und einen kleinen männlichen Welpen, den wir entwurmt und gegen Flöhe und Zecken behandelt haben. Beide Hunde waren gut genährt, fröhlich und ausgeglichen. Während sie wartete, fragte sie mich, ob sie auch den Chihuahua ihrer Schwester vorbei bringen könnte, denn sie mache sich große Sorgen um ihn, da er kaum laufen kann und nicht fressen will.

Der kleine Hund war völlig verhungert, zeigte jede Art von Mangelerscheinungen und war am Ende seiner Kräfte. Mit Vitaminpaste und gutem Futter – was er beides gierig fraß – weckten wir die ersten Lebensgeister. Als das Mädchen dies sah, erkannte sie schnell, dass das Problem nicht bei dem Hund sondern bei ihrer Schwester lag, die das kleine Wesen einfach völlig vernachlässigt hatte. Sie brachte den Zwerg nun täglich bei uns vorbei und nach ein paar Tagen ging es ihm viel besser. Am letzten Tag erzählte sie voller Stolz, sie habe sich mit ihrer Schwester total zerstritten und ihr den Chihuahua weggenommen um sein Leben zu retten. Vor ein paar Wochen trafen wir sie mit ihren nun drei Hunden – allen ging es wunderbar und aus dem Sorgenkind ist ein glücklicher und kräftiger kleiner Kerl geworden…

Peluche, die nun Dora heißt, mit ihrem neuen Frauchen in Sosua - ein schönes Happyend

Die schönsten Erfolge

Für den größten und schönsten Erfolg der Kampagne seid Ihr verantwortlich – Ihr, die Ihr erneut so großzügig gespendet habt, dass nahezu alle Kosten gedeckt werden konnten. Das ist für eine so winzige Organisation wie wir es sind, eine unglaubliche Entlastung, und Buschi und ich sind Euch von Herzen so dankbar, dass Worte nicht genug sind. Die selbstlose Hilfe unserer freiwilligen Mitstreiter während der Kampagne und der gute Teamgeist, der uns auch unter den härtesten Bedingungen vorangetrieben hat, ist ein Zeichen dafür, dass es sich lohnt alles zu geben.

Erneut konnten wir einige der Straßentiere nach ihrer Kastration in ein neues Zuhause vermitteln – okay, drei sind (vorerst) wieder mal bei uns hängen geblieben, aber das sind wir ja gewöhnt… Besonders freut mich die Vermittlung von Straßenhündin Peluchia aus Sanchez. Auch sie gehörte zu den Dreadlocks-Opfern und hätte schnell wieder so schlimm ausgesehen. Doch nun hat sie in Sosua eine liebevolle Familie gefunden, die sich täglich um ihre Fellpflege kümmert – ein schöner Erfolg.

Immer mehr Dominikaner sprachen uns auch nach der Kampagne an, erzählten wie gut es ihren behandelten Tieren geht. Andere fragten, wann wir die nächste Aktion planen, um auch ihre Tiere zu uns zu bringen, und ein Mann kam auf der Straße auf mich zu, schloss mich in seine Arme und dankte mir im Namen seiner Landsleute für unsere Arbeit – mir kamen dabei die Tränen.

Wenn jeder Tag einem Drama gleicht und doch am Ende alles gut wird

BouBou hatte anfänglich keinerlei Gefühl mehr in den Hinterbeinen und schleifte sie daher unkontrolliert hinter sich her. Eigentlich wollte ich mit BouBou gerade seine Reha-Übungen machen, doch mit Cleo zu spielen macht natürlich mehr Spaß. Wenn BouBou abgelenkt ist, wie z. B. hier beim Fressen, kann er sich schon einige Zeit selber auf den Hinterbeinen halten, was uns Hoffnung auf seine Genesung macht.

BouBou oder der Kampf gegen die Lähmung

Chihuahua-Mix BouBou wurde vor einigen Wochen angefahren. Er hatte einen schweren Schock, einige Schürfwunden und war hinten komplett gelähmt. Zunächst wurde er zu einem der hiesigen Tierärzte gebracht. Keine Ahnung was der mit ihm veranstaltet hat, aber auf jeden Fall lag Boubou dort 2 Tage lang in seinem eigenen Urin – da er auch darüber keine Kontrolle hat – was seine Haut total verätzte. Zurück im Hotel Colibri, dessen Maskottchen BouBou ist, rief mich spät Abends die besorgte Rezeptionistin an und bat um Hilfe. So nahmen wir BouBou mit zu uns und behandelten ihn zunächst mit Homöopathie gegen den Schock. Am nächsten Tag ging es ihm schon viel besser und wir beratschlagten mit unserer deutschen Homöopathin, wie wir BouBou’s vielseitige Probleme (die Lähmung, der Kontrollverlust über Absetzten von Urin und Kot etc.) am besten lösen können.

Jeden Tag versuche ich mehrmals seine geschädigten Nerven durch gezielte Massagen zu stimulieren, jeden Tag können wir kleine Fortschritte erzielen. Nach vier Wochen Behandlung kann er jetzt schon für ca. 20 Sekunden stehen und die Reflexe in den Hinterläufen funktionieren auch wieder. Bis er aber selber laufen kann wird – wenn wir es überhaupt so weit schaffen – noch einige Zeit vergehen. Doch Ihr wisst ja, dass ich kein Tier aufgebe und immer weiter kämpfe!

Cleo und die anderen ausgesetzten Welpen oder warum Menschen manchmal so grausam sind

Die ausgesetzten Welpen am Strand der Punta Popy

Cleo am ersten Tag bei uns • Nach 18 Tagen ist ein deutlicher Unterschied auch in der Größe zu erkennen • Cleo wird ein richtig schöner Hund!

Wie ich Euch schon im Spendenaufruf geschrieben habe, ist es mir völlig unverständlich woher auf einmal all die ausgesetzten Welpen kommen, wo doch unsere letzte große Kastrations-Kampagne gerade mal 7 Monate her ist und jeder Besitzer seine Hündin hätte bringen können. Manchmal glaube ich, da es in den letzten 2 1/2 Jahren kaum mehr Welpen in Las Terrenas gab, dass die Leute meinten, sie könnten mit dem Verkauf von Welpen nun zu Geld kommen.

Vielleicht war es ihnen ja möglich zwei oder drei Welpen zu verkaufen, aber dann wurden die restlich fünf oder acht eben einfach ausgesetzt. Die andere Möglichkeit wäre, dass die Welpen aus El Limon – einem Dorf, dass ca. 15 km von Las Terrenas entfernt ist – hier her gebracht wurden, denn da sind die Zustände der Tiere katastrophal. Wenn Ihr Euch nun fragt, warum wir nicht auch dort kastrieren, dann muss ich Euch leider erklären, dass wir das vor drei Jahren schon einmal getan haben.

Doch kaum hatten wir damals über 100 Tiere kastriert – zu der Zeit noch aus unserer eigenen Tasche finanziert, da wir nicht genug Spendengelder hatten – wurde 2 Monate später eine große Vergiftungsaktion seitens des Bürgermeisters durchgeführt, bei der weit über 250 Tiere grauenvoll zu Tode kamen. Dem Großteil der Bevölkerung von El Limon war der Tod dieser Tiere gleichgültig, mit unserem Protestaufruf liefen wir gegen Wände.

So haben wir uns schweren Herzens entschlossen nicht mehr in El Limon zu kastrieren, zumal ich schließlich die Verantwortung für Eure Spenden habe und ich es Euch nie und nimmer zumuten würde, für Tiere zu spenden bei denen ich nicht weiß ob sie nicht kurz danach vergiftet werden.

So fand auch Cleo den Weg zu uns, nachdem wir den Anruf einer Frau bekamen, die die kleine Cleo im Müll fand. Gerade ein paar Tage zuvor hatten Freunde von uns auch einen Welpen neben Mülltonnen gefunden und beide Welpen sahen sich sehr ähnlich – ein Zufall? Ich glaube kaum… Bisher konnten wir für alle Welpen neue Besitzer oder einen Pflegeplatz finden, für Cleo nicht. Da sie noch so klein ist, ist eine Behandlung der Haut sehr schwierig, da alle Produkte der Schulmedizin meistens erst für Welpen ab drei Monaten geeignet sind.

Auch Cleo wird homöopathisch behandelt und spricht darauf sehr gut an, allerdings hatte sie erst mal ihr restliches Fell verloren und flitzte als “Nackedei” durch die Gegend und erinnerte uns eher an einen Bonsai-Elefanten, als an einen Hund. Seit ein paar Tagen bekommt sie neue Haare, schwarz und samtig weich, auch ist sie schon sehr gewachsen und entwickelt sich prima. BouBou ist ihr erklärter Liebling und wenn ich die Reha-Übungen mit ihm mache hilft sie mir dabei, indem sie in seine Hinterpfoten beißt – kluges kleinen Mädchen. Sobald Cleo gesund ist, werden wir eine Familie für sie finden, denn man muss sie einfach lieb haben.

Die Gelbsucht bei Tigger kann man deutlich an der Haut seiner Ohren erkennen • Auch Infusion und Medikamente halfen nicht mehr..

Tigger und Lucy oder Abschied tut so weh

Nachdem wir den Hinweis bekamen, dass auch an der Punta Popy (ein Strandabschnitt in Las Terrenas) vier Welpen ausgesetzt wurden, fuhr ich dort hin um die Kleinen zu versorgen und eine Lösung für ihre Unterbringung zu finden. Direkt am Strand lebt eine sehr tierliebe, jedoch sehr arme Familie die viele der Strandhunde und –katzen adoptiert hat. Sie erklärten sich bereit auch auf diese Welpen zu achten, wenn wir täglich die Fütterung übernehmen. Bei der Gelegenheit kam einer ihrer Kater zu mir und ich sah auf den ersten Blick, dass er krankhaft dünn war. Auf den zweiten Blick sah ich dann, dass seine Haut und seine Schleimhäute quittegelb waren, ein eindeutiges Zeichen für ein Leberproblem. Auch war der kleine Kerl völlig dehydriert und obwohl sehr hungrig, nahm er keine Nahrung an. Auch ihn – ich taufte ihn Tigger – nahm ich mit zu uns und er kam ins Gästebad in Quarantäne, um eine eventuelle Ansteckung unserer Tiere zu verhindern.

Tigger wurde an die Infusion gehängt, bekam Medikamente und sein Zustand besserte sich ein bisschen, er nahm sogar Futter und Milch zu sich. Damit er den Venenkatheter nicht abknickte wenn er lag, saß ich stundenlang neben ihm, streckte sein Bein und streichelte ihn. Tigger war ein absoluter Schmuser, trotz seiner Schwäche schnurrte er ohne Unterlass wenn ich bei ihm war. Da die Schädigung der Leber zu weit fortgeschritten war, schlief er nach zwei Wochen für immer friedlich ein. Obwohl wir sagen können, das sein Überleben an ein Wunder gegrenzt hätte und wir alles unternommen haben was möglich war, schmerzt der Verlust sehr und ich kann den Tod jedes Tieres nur sehr schwer verarbeiten.

Und dann lag unsere eigene Katze Lucy im Sterben. Wir hatten sie als kleines Waisenkind vor fast neun Jahren bei uns aufgenommen, hatten sie großgezogen, nachdem ihre Mutter und Geschwister gestorben waren und haben in den ganzen Jahre viel mit ihr durchgemacht, da es mit ihrer Gesundheit nie zum Besten stand. Fünf Tage lang ging es ihr sehr sehr schlecht und keinerlei Medikamente zeigten Wirkung. Da sie sich aber nicht zu quälen schien, warteten Buschi und ich gemeinsam mit ihr auf den Abschied – streichelteten sie und redeten ihr gut zu nicht gegen das Unvermeidliche anzukämpfen und einfach einzuschlafen.
Wir haben sie auf ihrem Lieblingsplatz auf unserem Hügel beerdigt, wo sie immer in der Sonne lag und die Aussicht auf das Meer genoss. Unsere Herzen tun uns so weh und unsere Tränen wollen nicht versiegen.

Leb wohl geliebte Lucy, wir tragen Dich in unserem Herzen.

Noch mehr Schildkröten oder noch weitere Grausamkeiten

Und wieder mussten wir sieben Schildkröten einem skrupellosen Wilderer abnehmen. Was dabei noch grausamer war als sonst, er hatte die Schildkröten nicht am Panzer aufgehängt, sondern eine Schlinge um ein Hinterbein gelegt und so kopfüber in die pralle Sonne gehängt. Wie lange sie so ausharren mussten wissen wir nicht, trotz medikamentöser Versorgung starben drei von ihnen nach ein paar Tagen an den Folgen dieser Tierquälerei. Die restlichen haben wir aber wie immer auf unserer Finca ausgewildert und es geht ihnen dort nun wunderbar. Warum können die Menschen nicht aufhören die Tiere zu quälen?

Weitere Katastrophen oder warum einem das Leben keine Pause gönnt

Mit all dem Stress und der Vorbereitung der November-Kampagne ist es nicht verwunderlich, dass unsere Nerven blank liegen. Obwohl Buschi und ich ein eingeschworenes Team sind, jeder den andren unterstützt wo es nur geht und wir uns wirklich sehr lieben, gibt es manchmal einfach Zoff. Natürlich vertragen wir uns sofort wieder, denn Streitigkeiten oder schlechte Laune bringen uns nicht weiter… Und nicht nur die nervliche Anstrengung ist extrem, auch mein Immunsystem hat sich mal wieder in den Keller begeben, so dass ich mich das erste mal in neun Jahren von den Tieren angesteckt habe und zwar mit Krätze. Die Juckerei macht mich wahnsinnig und die Wäscheberge türmen sich, denn nun habe ich nicht nur all die Hundewäsche – vor allem BouBou’s Decken kann ich mehrmals täglich wechseln – sondern auch Bettwäsche, Handtücher und Klamotten müssen nach einmaliger Benutzung gewaschen werden.

Natürlich genau dann quittiert meine Waschmaschine ihren Dienst und wir müssen nun per Luftfracht eine neue Maschine für teuer Geld einfliegen lassen. Leider sind die Waschmaschinen, die es hier im Land zu kaufen gibt nicht zu gebrauchen, da sie entweder nicht heizen (vor allem die Hundwäsche muss immer mit 75˚C gewaschen werden), nicht sauber waschen oder so viel Strom und Wasser verbrauchen, das eine Wäscheladung unter die Kategorie Luxus fällt. Hallo – hört mich da oben jemand? Ich brauch bitte mal eine Pause!

Wendy bekommt für die vielen Geschenke ein Küsschen von Cleo.

Aber es gibt auch positive Seiten im Leben oder am Ende wird alles gut

Wenn wir Euch nicht hätten, dann hätten wir vielleicht schon längst aufgegeben. Ihr schickt so wunderbare eMails in denen Ihr uns lobt und uns Kraft sendet. Eure Spendenbereitschaft ist so großzügig, so dass nun aktuell nur noch 2.935,- € bis zur kompletten Finanzierung der November-Kampagne fehlen. Ich weiß, dass wir mit Eurer Hilfe auch noch den Rest zusammen bekommen.

Trotz meiner Bemühungen, eine größere Tierschutzorganisation für die finanzielle Unterstützung unserer Arbeit zu gewinnen, hatte bisher keine Interesse gezeigt. Als Gründe wurde immer angegeben, dass die Dominikanische Republik zu weit weg ist, das Tierelend dort nicht zu “vermarkten” sei oder einfach, dass wir zu kostengünstig arbeiten – worauf wir eigentlich sehr stolz sind – und wir somit die Preise von Kastrationen von anderen Vereinen “drücken” würden.

Eine neu gegründete Stiftung in der Schweiz – Tierbotschafter.CH – nahm Kontakt mit uns auf, da ihr Ziel gerade die Unterstützung der kleinen Einzelkämpfer ist. Aus diesem ersten Kontakt ist nicht nur eine Freundschaft zu Gründerin Brigitte geworden, sie konnte den Vorstand auch davon überzeugen uns bei der November-Kampagne großzügig zu unterstützen. Brigitte wird für eine Woche auf eigene Kosten aus der Schweiz anreisen um sich persönlich vor Ort über unsere Arbeit zu informieren und wir freuen uns, während wir in Sanchez kastrieren, sie als ehrenamtliche Helferin mit einzubinden.

Das Ergebnis von Annes Spenden-Marathon!

Wendy aus Kanada, die eine Patenschaft für Hündin Lulu übernommen hat, kam uns für ein paar Tage in Las Terrenas besuchen. Statt für sich selber Klamotten in den Koffer zu packen, reiste sie mit 20 kg Spendengepäck an und so wurde Weihnachten dieses Jahr vorverlegt.

100 Halsbänder und Leinen, Hundegeschirre, Hundedecken, kleine Bettchen, Hundespielzeug, Leckerlies, Vitaminpaste und dringend benötigtes Spezialshampoo – all das hatten Wendy und ihre Freunde für uns besorgt und stapelte sich nun auf unserem Sofa! Als Wendy all unsere Tiere, ihre Patenhündin Lulu und auch all die Straßenhunde von Las Terrenas kennen lernte, sagte sie immer wieder: “Ich bin im Himmel!” – unsere Arbeit mit ihren eigenen Augen zu sehen, hat sie selber so positiv bestärkt sich noch intensiver für die Schicksale der dominikanischen Tiere einzusetzen. Im Dezember wird sie uns erneut besuchen und ich weiß jetzt schon, dass ihr Koffer wieder für die Tiere gefüllt sein wird.

Der deutsche, hier lebende, Werbefilmer Tom hat uns seine Unterstützung angeboten und so werden wir diesmal unsere gesamte Kampagne filmisch dokumentieren. Am Ende werden wir daraus einen kleinen Report zusammen schneiden und diesen in Deutsch, Englisch, Spanisch und Französisch vertonen. Eine Berliner Freundin von mir ist die wunderschöne Synchronstimme von z.B. Diane Keaton, Annette Bening und Kathleen Turner und ich fragte sie, ob sie die deutsche Fassung unseres Films sprechen würde. Spontan sagte sie zu und half mir auch in Berlin ein Tonstudio dafür zu finden. Die Chefin der Agentur Stimmgerecht, Birgit Harting, ist selber eine große Tierfreundin und –schützerin und erklärte sich spontan dazu bereit ihr Studio und auch die Sprecher für Englisch und Französisch kostenlos für uns zur Verfügung zu stellen.

Auch Anne und ihre Familie aus Potsdam haben wieder all ihr Engagement zugunsten der dominikanischen Tiere gezeigt und sind auf “Klinken-Putzen-Tour” unterwegs gewesen. Das Ergebnis sind 36 kg Spenden, bei denen tolle Sachen dabei sind, die wir dringend benötigen.

Der erste Straßenhund wartet schon vor unserer Klinik in Las Terrenas

Manchmal sind es eben auch Tränen der Rührung und Dankbarkeit, die über meine Wangen tropfen.

Dies war das letzte ausführliche Newsletter vor der Kastrations-Kampagne im November, aber selbstverständlich werde ich Euch weiter über den Spendenstand informieren und sobald die ersten Tiere operiert sind, die Fotos im Spendenkalender eintragen. Drückt bitte die Daumen, dass wir die letzten noch fehlenden Einfuhrgenehmigungen von den hiesigen Behörden schnellstens erhalten – denn auch dieses Drama geht nun schon über Monate – und bei den Kastrationen alles gut verläuft.

Ich bin Euch so dankbar und so stolz auf jeden einzelnen von Euch, der seinen Beitrag, in welcher Form auch immer, zum Schutz der Tiere leistet. Denn gemeinsam sind wir stark, gemeinsam schaffen wir Unmögliches zu Möglichem umzuwandeln und all unsere Liebe zugunsten der Tiere einzusetzen!

Und dann hat Buschi noch ganz spontan ein Interview im dominikanischen Fernsehen gegeben.

 

Zu Land, zu Wasser und in der Luft

Frauchen Gabriella ist glücklich über ihre kastrierten Hündinnen.

Zu Land

Obwohl wir ja schon so viele Hündinnen kastriert haben, gibt es immer noch etliche unkastrierte und so versuchen wir, auch zwischen unseren großen Kampagnen, ungewollten Nachwuchs zu verhindern. So wurden im Juni und Juli die sechs Hündinnen Mama, Baci und Maci sowie Negrita, Amarilla und Chiviti kastriert.

Wie in Las Terrenas, so hat sich unsere Arbeit für die Tiere auch in La Yagua herumgesprochen, wo wir für längere Zeit wieder auf unser Finca waren. So kamen immer wieder Dominikaner mit ihren kranken Tieren zu uns. Oft brauchten die Tiere einfach nur ein Mittel gegen Parasiten, aber es waren auch schlimmere Fälle dabei. Gott sei Dank könnte ich allen Patienten helfen. Das die Leute sich zu Fuß mit ihren Tieren auf den Weg zu unserer Finca machen, zeigt die große Veränderung, die wir mit unserer Aufklärungsarbeit erreicht haben. Vor ein paar Jahren noch wären diese Tiere einfach gestorben, danach hätte sich die Leute eben ein neues Tier angeschafft, denn es laufen ja genug ohne Besitzer auf der Straße herum… Das die Menschen nun immer mehr Verantwortung und Sorge für ihr Tier übernehmen, ist eine Entwicklung, die mich sehr glücklich macht.

Auch die Besitzer von (der im Februar kastrierten) Strandhündin Leiki aus Sanchez waren in großer Sorge um sie, denn sie hatte fast ihr komplettes Fell verloren und kratzte sich ohne Unterlass. Wie Ihr ja in meinem 16. NL anhand der Fotos sehen konntet, ist der Strand in Sanchez völlig verdreckt und kontaminiert, kein Wunder also, dass Leiki da Probleme mit der Haut bekommen hat. Leiki kam mit zu uns, damit sie gesund werden kann und um ihr Immunsystem so weit wie möglich zu stärken. Lustigerweise wächst ihr Fell büschelweise nach und das sieht sehr komisch aus 😉 Ansonsten ist sie ein ausgelassener lustiger Hund, der nur Dummheiten im Kopf hat, so dass wir z.B. ständig auf der Suche nach unseren Schuhen sind. In ein paar Wochen sollte sie wieder so fit sein sein um nach Hause zu können.

Abby (braune Nase) und Tom (schwarze Nase) nehmen langsam an Gewicht zu, brauchen aber noch immer viel Ruhe und Pflege.

Über das traurige Schicksal von Abby und Tom hatte ich Euch ja schon per eMail und auf der Patenseite informiert. Ich danke den spontan entschlossenen Spendern für Ihre Großzügigkeit – wir haben jetzt genug Geld zusammen, um die beiden völlig verhungerten Schnuffels ordentlich dick zu füttern 🙂
Leider musste ich, als ich die beiden genau untersucht habe, feststellen, dass Tom eine ältere und nicht verheilte Kniefraktur am Hinterbein hat. Beide Hunde weisen extremste Mangelerscheinungen auf und ihre körperliche Entwicklung liegt weit hinter dem, was eigentlich ihrem Alter entsprechen würde. Zusätzlich haben beide durch das Aussetzten ein schweres Trauma erlitten. All das behandeln wir nun mit viel Liebe und Aufmerksamkeit, bestem Futter, hochkonzentrierter Vitaminpaste und mit homöopathischen Mitteln. Beiden geht es schon besser, aber bis sie zu ganz gesunden und glücklichen Hunden werden, ist noch ein langer Weg…

Bei unserem Krebspatienten Opi (siehe auch 16. und 17. NL) gab es eine ganz erstaunliche Verbesserung. Das Melanom am Ohr ist vollständig verschwunden und auch das am Rücken bildet sich nach und nach zurück!!! Opi ist richtig propper geworden und liebt es im Fluss zu baden (siehe Videoclip weiter unten). Wenn die positive Entwicklung bei Opi weiter anhält, bleibt uns dieser süße Kerl hoffentlich noch sehr lange erhalten.

Im letzten Rundschreiben hatte ich ja über unserem Wallach Moreno uns sein “Stummelschwänzchen” berichtet. Moreno geht es jetzt wieder sehr gut, aber nun hatte unser andres Pferd Blancquito massive gesundheitliche Probleme… Da er ein Albino ist, verträgt auch er die starke Sonneneinstrahlung sehr schlecht und zusammen mit der hohen Luftfeuchtigkeit leidet er immer wieder unter Mauke (Fesselekzem). Das in den Griff zu bekommen ist äußerst schwierig, da sich die naturgegebenen Faktoren ja leider nicht ändern lassen.

Leiki und Opi geht es schon viel besser • Unsere dicken Pferde Blancquito und Moreno

Und dann mussten wir mal wieder einem Dominikaner eine Schlange wegnehmen, die er verkaufen wollte… Die relativ große, wunderschöne Regenbogenboa wurde seit einiger Zeit in einem winzigen Drahtkäfig gefangen gehalten – ohne Futter oder Wasser – und war stark dehydriert. Da Schlangen gerne baden, haben wir sie zuerst einmal in unseren See gesetzt, damit sie wieder Feuchtigkeit aufnehmen kann. Nachdem sie beglückt einige Runde geschwommen war, kletterte sie anschließend auf einen großen Baum, der ihr Schutz und Ruhe bot. Am Abend, als es dunkel war, konnten wir beobachten, wie sie auf die Jagd ging – bestimmt hat sie sich eine Ratte geschnappt um ihren großen Hunger zu stillen.

Zuerst ein erfrischendes Bad • Zwischen den Seerosen kann man sich prima verstecken • Ab in den Baum und ausruhen

Zu Wasser

Auch die wildlebenden Antillen-Schmuckschildkröten (Trachemys stejnegeri – gehört zu den Sumpfschildkröten), werden oft von Dominikanern gefangen und zum Verkauf angeboten, obwohl das ganz klar gegen das hiesige Tierschutzgesetz verstößt. Doch leider finden solche skrupellosen Wilderer immer wieder Käufer, denn trotz Verbot gelten die Schildkröten weiterhin als Delikatesse.

Vier Schildkröten konnten wir in den letzten zwei Monaten vor dem sicheren Tod bewahren und auf unserer Finca in die Freiheit entlassen. Nun haben sie ein artgerechtes, freies Leben und sind trotzdem vor Wilderern geschützt.

Zwei der von uns geretteten Schildkröten kommen nun in die Sicherheit der Finca • Dieses Exemplar lebt schon länger bei uns im See.

Unsere 5 Gänse, die vor vielen Jahren als Weichnachtsbraten von einem Fleischer angeboten und von uns gerettet wurden, sowie unsere 13 Enten durften nun endlich auch auf die Finca umziehen, nachdem wir den großen See angelegt hatten. Ging es ihnen allen schon auf unserem Grundstück in Las Terrenas sehr gut, haben sie nun ein absolutes Luxusleben inklusive einem großen Häuschen im Schwarzwaldstil. Tja, wir sind eben nicht nur Tierschützer und Vegetarier sondern auch ein wenig verrückt.

Der See, durch die lange Trockenperiode nur mit wenig Wasser • Unsere Gänse • Die Enten lieben ihr Schwarzwaldhäuschen.

Jedes Mal, wenn wir auf die Finca fahren, kommen all unsere Hunde und Katzen selbstverständlich mit. Sie lieben die Finca, denn man kann da nicht nur am Zaun diverse Esel, Pferde und Kühe anbellen, die weiten Wiesen laden auch so schön zum rennen und toben ein. Da der See nun den Enten, Gänsen und Schildkröten gehört, lädt der in der Finca liegende Fluss zu Badespaß ein und die Hunde bestehen darauf, jeden Tag dort ihre Runden zu ziehen. Damit Ihr mal seht, wie schnell aus einem idyllisch ruhigem Fluss ein Hundespielplatz wird, habe ich Euch einen kleinen Film eingestellt. Selbst unser behindertes Mäuschen (siehe auch Patenschaften) traut sich wieder ins Wasser und hat ihren Spaß dabei.

und in der Luft

Klar, kam auch Falkenweibchen Sheila (siehe 17. NL) mit uns auf die Finca. Da ihre gebrochene Schulter ja nicht mehr zu richten ging, üben wir täglich mit ihr das Fliegen und sie kommt schon recht weit. Natürlich nicht, wenn ich die Kamera dabei habe – aber trotzdem wollte ich Euch den Film von ihr nicht vorenthalten.
Gleich am ersten Tag auf der Finca interessierte sich ein Falkenmännchen für sie, versuchte sie zum Fliegen zu animieren und wenn Sheila in ihrem großen Käfig saß, hing er am Gitter und “flirtete” mit ihr. Da Sheila nicht mit ihm wegfliegen konnte, verlor er leider bald das Interesse an ihr – so sind die Männer eben.

Obwohl wir auch in Las Terrenas ein großes Grundstück haben, enden Sheilas Flugübungen hier immer jenseits des Zauns. Dann heißt es durch den Dschungel kriechen und nach ihr suchen, was oft Stunden dauert. Da ihre Flugkünste aber noch nicht ausreichen um sich selber Beute zu fangen, würde sie in freier Natur verhungern – das Risiko, sie eines Tages nicht mehr wieder zu finden ist einfach zu groß und so haben wir für Sheila nun ein großes Freifluggehege gebaut. Was macht man nicht alles für seine Schützlinge.

Bis hierhin hatte ich den Bericht fertig geschrieben und wollte am nächsten Tag weiter machen. Doch als wir morgens das Futter zu Sheila bringen wollten, war das Gehege leer. Wir haben keine Ahnung wie sie flüchten konnte, denn das gesamte Gehege ist mit stabilem Hasendraht gebaut und sie muss sich wirklich sehr klein gemacht haben um irgendwo durch eine Ritze geschlüpft zu sein. Wir sind seit ihrem Verschwinden nicht nur stundenlang auf unserem Grundstück auf der Suche gewesen, auch haben wir alle umliegenden Hügel und Täler abgesucht – ohne Erfolg. Unsere einzige Hoffnung ist, dass Sheila, wenn sie richtig Hunger hat, zurück kommt. Bitte drückt die Daumen, dass unserer kleiner gefiederter Schützling bald nach Hause findet und es keine Schlange war, die Nachts in das Gehege eingebrochen ist.

Diese Straßenhündin wurde im Dezember 2009 von uns kastriert. Nun wird sie langsam älter, aber es geht ihr immer noch gut und die Bevölkerung akzeptiert ihre Nähe und versorgt sie auch mit etwas Futter.

Nächste Kastrations-Kampagne für ca. 350 Tiere ab dem 14. November 2012

Seit Monaten bin ich schon an der Vorbereitung und Planung für die nächste Kampagne, bei der wir wieder 1 Woche in dem armen Fischerdorf Sanchez und 1 Woche in Las Terrenas operieren werden. Diesmal bekommen wir sehr viel tatkräftige Unterstützung. Nicht nur unsere liebe Tierärztin Nina wird wie immer ihr Bestes geben, auch die Tierärzte Alexandra und Markus aus Tuttlingen wollen die erste Woche gemeinsam mit uns gegen das Tierelend in Sanchez kämpfen. Tierschützerinnen Martina aus Stuttgart und Brigitte aus der Schweiz, sowie der Schweizer Günter, der hier in Santiago lebt, kommen extra für die erste Woche angereist um zu helfen. Peter aus Herzogenaurach stellt seinen zweiwöchigen Urlaub für die gute Sache zur Verfügung und wird so auch in Las Terrenas als Assistent dabei sein. Ich finde dieses Engagement wirklich ganz toll und Buschi und ich freuen uns jetzt schon darauf, mit so vielen Gleichgesinnten für das Wohl der dominikanischen Tiere zu arbeiten.

Diese Kampagne wird insgesamt ca. 13.850,- € kosten. Es sind zwar schon einige Spenden dafür eingegangen, aber leider sind wir noch weit von unserem Spendenziel entfernt. Ich weiß, dass ich Euch mit zwei Kampagnen in diesem Jahr, sehr viel Opferbereitschaft zumute, doch die Kastrationen sind so wichtig und es gibt noch so viele Tiere, die unsere Hilfe dringend benötigen. Wer also eine Kastrations- oder OP-Patenschaft für ein Tier übernehmen möchte, hier die Kosten im Überblick:

• 45,- € / 60,- US$ für eine Hündin
• 25,- € / 35,- US$ für einen Rüden
• 25,- € / 35,- US$ für eine Katze
• 15,- € / 20,- US$ für eine Kater
• 100,- € / 135,- US$ für sonstige OP-Notfälle (Amputationen, Augen-OP etc.)

Ich möchte an dieser Stelle auch unseren Partner-Firmen ganz herzlich danken, die uns mit kostenlosem Material oder großzügigen Rabatten unterstützen. Ohne diese Hilfe könnten wir unsere Kampagne nie so kostengünstig gestalten. Vielen Dank an Euch alle, die uns die Treue halten, gemeinsam für die gute Sache kämpfen und die dem Schicksal der dominikanischen Tiere nicht gleichgültig gegenüber stehen.

Der schönste Lohn für unsere Arbeit

Die kleine Hündin Lobita wartet geduldig auf ihre Kastration – liebevoll wird sie von ihrem Frauchen gestreichelt.

Die kleine Kastrations-Kampagne in La Yagua

Da wir es logistisch und zeitlich ja nicht mehr geschafft haben gemeinsam mit Tierärztin Nina nach La Yagua zu fahren, haben wir dort mit dem jungen dominikanischen Tierarzt Romy gearbeitet. Natürlich können wir von Romy nicht das schnelle und professionelle Arbeiten von Nina erwarten, aber immerhin konnten wir 10 Hündinnen, 4 Rüden und 1 Katze kastrieren, sowie bei einer Hündin eine Augen-OP durchführen. Auch diese Tiere findet Ihr im Spendenkalender.

In La Yagua haben wir eine Finca, auf der unsere zwei Pferde und mittlerweile auch unsere 6 Kaninchen und 32 Hühner leben. Eigentlich wollten wir uns dort ein wenig von den Strapazen der letzten großen Kampagne erholen, aber meistens kommt es eben anders als man sich das so vorstellt... Mein alter Wallach Moreno hatte eine sehr große und offene Wunde am Schweif die nur so von Fliegenmaden wimmelte. Der untere Teil des Schweifes war nicht mehr zu retten und so mussten wir das abgestorbene Gewebe entfernen – wie gut, dass wir so professionell ausgestattet sind und Buschi sich diese OP selber zutraute, da dort auch kein Tierarzt in der Nähe gewesen wäre. Moreno ließ alles ganz ruhig über sich ergehen und nach täglicherer Reinigung und medizinischer Versorgung verheilte die Wunde innerhalb von 5 Wochen. Klar, dass wir den armen Kerl, der nun nur noch ein Stummelschwänzchen hat, nicht alleine lassen wollten und so blieben wir länger als erwartet. Die Zeit nutzten wir, um einen großen See anzulegen, in dem wir auch einigen Sumpfschildkröten, die immer wieder aus der Natur gefangen und zum Verkauf angeboten werden, eine neue Heimat bieten. Die Finca soll eines Tages als ein Refugium für all unsere Tiere (Hunde, Katzen, Gänse und Enten), aber auch für Wildtiere wie Schlangen, Vögel, Schildkröten etc. dienen, die sonst von den Menschen gequält oder getötet werden. Bis dahin ist es aber noch ein langer und arbeitsreicher Weg.

Buschi scheint zufrieden mit der Arbeit von Romy und seinem Assistenten • Unsere Pferde Blancquito und Moreno (mit Stummelschwanz)

Die neue Tier-Klinik in Las Terrenas

Leider gab es ja bisher in Las Terrenas keinen Tierarzt, mit dem wir zusammen arbeiten wollten. Der eine hat kein richtiges Studium und daher nur ein sehr begrenztes Aufgabenfeld und der andere ist völlig inkompetent, nur auf Geld aus und mag keine Tiere – für uns alles Gründe, die Tiere nicht in solche Hände zu geben... Der junge dominikanische Tierarzt Romy hat während seines Studiums bei Dr. Angel De La Cruz in Sosua gearbeitet, mit Angel verbindet uns eine 15-jährige Freundschaft und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Da Angel selber kaum mehr die Zeit fand zu uns nach Las Terrenas zu kommen, entstand die Idee, Romy nach Abschluss seines Studiums hier zu etablieren. Nun hat so ein junger Kerl natürlich keinen müden Peso auf der Tasche um sich selber eine Klinik aufzubauen, doch dank einiger Spenden, dem persönlichen Arbeitseinsatz von Jörg und uns und Mike, der in seinem Geschäft “Agroplaza LT” Raum zur Verfügung gestellt hat, ist die Klinik nun fertig.

Stolz steht Romy in seiner neuen Klinik • Diese kleine Straßenhündin wurde angefahren – ihr Beinbruch wird von Romy kostenlos behandelt.

Opi, Omi und Masel

Wie Ihr ja schon im letzten Rundschreiben lesen konntet, hatten wir zwei arme Straßenhunde aus Sanchez und einen streunenden Kater adoptiert. Die beiden Hunde hatten sich schnell erholt und sahen sehr viel besser aus. Opi hatte von Anfang an Wunden am Rücken und am Ohr. Leider hat sich nun herausgestellt, das dies bösartige Melanome – also Hautkrebs – sind. Und nicht nur diese zwei Stellen sind davon betroffen, sondern auch die Augen haben Bindehautmelanome, zusätzlich bleibt zu befürchten, dass weitere Metastasen bestehen... Die Sonneneinstrahlung hier, ist für die weißen Tiere einfach viel zu stark.

Die Erfahrung mit unseren Krebspatienten Salomon und Blanca haben gezeigt, dass operative Eingriffe nicht wirklich etwas bringen. Daher setzen wir unsere Hoffnung wieder in die homöopathische Behandlung und hoffen, Opi ein möglichst langes und schmerzfreies Leben ermöglichen zu können. Zusätzlich bekommt er Vitalpilze, Vitamine und andere Aufbraupräparate, damit sein Immunsystem dem Kampf gegen den Krebs aufnehmen kann.

Nach all den schrecklichen Jahren auf der Straße hat der süße Kerl noch ein paar sorgenfreie Monate mit viel Liebe und Streicheleinheiten verdient. Für uns ist es nur so traurig und frustrierend zu wissen, das diese Zeit begrenzt ist, schon bei dem Gedanken daran kommen mir die Tränen.

Unser süßer Opi • Die bösartigen Melanome an Ohr und Rücken – hoffen wir, dass Opi noch viel Zeit vergönnt ist.

Omi hat nun überall Fell – weich und flauschig – und ist richtig dick geworden. Leider hatte sich eine Zahnwurzel ihrer letzten verbleibenden vier Zähne entzündet und einen schmerzhaften Abszess gebildet, zusätzlich kam noch eine eitrige Ohrinfektion dazu. Da die Antibiotika so gar nicht anschlugen, haben wir auch Omi homöopathisch behandelt und nun setzt endlich eine Besserung ein. Allerdings wird Nina, wenn sie im November kommt, wohl die letzten vier Zähne ziehen müssen, denn diese Ruinen sind tickende Zeitbomben.

Masel hat sich prächtig entwickelt – bis auf einen Hautpilz, den wir aber behandeln. Dieser Kater ist absolut “speziell” Tagsüber liegt er auf unserem Bett, was jetzt ihm “gehört” und ist schmusig und lieb, aber Nachts wird er zur Kampfmaschine! Da springt er auf mich drauf, kratzt und beißt mich so lange, bis ich wach bin und erwartet Entertainment. So enden meine Nächte jetzt um 3.00 Uhr morgens, meine Augenringe werden dunkler und Masel hat seinen Spaß. Ihn auszusperren bringt gar nichts, dann jault er ohrenbetäubend vor unserem Fenster, so dass auch da an Schlaf nicht zu denken ist. Komischerweise lässt er Buschi in Ruhe schlafen. Sobald die Sonne aufgeht wird er wieder zum ruhigen Schmuser – vielleicht ist Masel ja ein Vampir? Trotz allem lieben wir den verrückten Kerl und meinen Schlaf versuche ich dann tagsüber eben ein bisschen nachzuholen.

So schön ist Omi jetzt! • Masel auf unserem – pardon, “seinem” – Bett, bis auf den Hautpilz auch er eine absolute Schönheit.

Sheila, oder wenn die Natur ihre Wunder preisgibt.

Vor zwei Wochen bekamen wir einen Anruf von italienischen Touristen, die einen verletzten Falken gefunden haben. Diesmal handelt es sich um ein Weibchen und wir haben sie Sheila getauft, was auf persisch “Stern” bedeutet. Es ist zu vermuten, dass Sheila von einer Steinschleuder abgeschossen wurde, sie hat eine blutige Wunde und eine gebrochene Schulter. Damit hängt ihr rechter Flügel runter, was ihr vielleicht noch erlauben würde zu fliegen. Allerdings hat man ihr zusätzlich am linken gesunden Flügel alle Federn abgeschnitten, was sie damit völlig fluguntauglich macht. Jeden Tag lassen wir Sheila mehrmals in den Garten frei, damit sie ihre Muskulatur aufbauen kann und auch um sie dort artgerecht zu füttern, denn wir legen ihr Futter (rohe Hühnerleber und –herzen gemischt mit Haaren oder Federn) auf einen Stein und sie muss dann die “Beute” selber finden. Das macht sie alles recht gut und wird jeden Tag aktiver.

Unsere Erfahrungen mit Calypso (siehe auch 13. NL und 14. NL) haben ja gezeigt, dass es möglich ist, einen Falken nach seiner Genesung wieder erfolgreich auszuwildern. Hoffen wir auch für Sheila, dass sie ihrem Namen bald alle Ehre macht und sich zu den Sternen in den Himmel schwingt. Als wir Sheila bekamen, dachte ich mir so insgeheim, wie schön es wäre, wenn Calypso sich ihrer annimmt, da er ja immer noch von Zeit zu Zeit über unser Grundstück fliegt und nach mir ruft. Und heute Morgen war es dann soweit! Sheila war im Garten und auf einmal kam Calypso angesegelt und setzte sich in der Nähe auf einem Baum. Doch Calypso war nicht alleine, er hatte seine Freundin dabei und die flog direkt zu Sheila. Die beiden begrüßten sich, plusterten ihre Federn auf und hüpften gemeinsam – unter den wachsamen Augen von Calypso – im Garten umher. Dieses soziale Verhalten zu beobachten war ein absolut fantastisches und bestimmt sehr einzigartiges Erlebnis, für das wir so dankbar sind! Bis Sheila wieder richtig fliegen kann, wird noch einige Zeit vergehen, aber wir sind guter Hoffnung, dass sie mit Hilfe von Calypso uns seiner Freundin den Weg in die Freiheit zurück findet.

Sheila, ihr verletzter Flügel hängt noch runter • Sheila (links im Bild) hat Besuch bekommen.

Die nächste große Kastrations-Kampagne

Wir sind fleißig dabei die nächste Kampagne vorzubereiten, die für November 2012 geplant ist. Sobald wir alle Kosten für Flüge, Material und Medikamente kalkuliert haben, würde ich Euch wieder um Unterstützung in Form von Geld- und Sachspenden bitten und auch, dass Ihr für unser Anliegen ein bisschen die Werbetrommel rührt, z. B. auf Facebook etc.

Gemeinsam mit Euch werden wir erneut Berge versetzten, zum Mond fliegen, die Sterne vom Himmel holen und das Meer teilen – denn mit Eurer Hilfe schaffen wir alles!

Noch immer gibt es viele unkastrierte Hündinnen mit ihren ungewollten Welpen – wir arbeiten kontinuierlich daran, auch ihnen bessere Zukunft und ein langes Leben zu ermöglichen.

Besuch bei einigen Hunden, die wir vor mehr als 7 Jahren kastriert und vermittelt haben – alle sind gesund, gut genährt und glücklich, der schönste Lohn für unsere Arbeit.

Wenn Wunder so einfach sind

Straßenrüde Erwin – ganz entspannt liegt er wieder an seiner Ecke, denn die Kastration verschafft ihm eine bessere Lebensqualität!

Liebe Freunde, Spender und Helfer – kurz: liebe Amigos-de-Lucky-Familie!

Gemeinsam haben wir geholfen, gemeinsam haben wir vielen Tieren ein besseres Leben gegeben und Leben gerettet, gemeinsam haben wir das ein oder andere kleine “Wunder” vollbracht.

Zuerst wie immer die Zahlen und Fakten der Kastrations-Kampage vom Februar 2012:

· 256 Tiere kastriert (in 12 Arbeitstagen) – davon waren es 132 Hündinnen, 46 Rüden, 54 Katzen, 24 Kater – wie immer wurden alle Tiere auch gegen Parasiten behandelt

· 173 Welpen wurde ein qualvolles Leben auf der Straße erspart, welches meist schon in den ersten Monaten dann doch tödlich endet

· 7 weitere Operationen wie Augenentfernungen, Bein-/Nabelbrüche u.ä.

· 51 weitere Konsultationen/medizinische Behandlungen

· 5 Hunde wurden erfolgreich mit einer Chemotherapie gegen das Sticker-Sarkom (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Sticker-Sarkom) behandelt

· 11 herrenlose Tiere konnten an neue Besitzer vermittelt werden

· 1024 gefahrene Kilometer

· 2 zusätzliche Autos samt ihren tollen Helfern, die Patienten abgeholt und zurück gebracht haben

· 42 Waschmaschinenladungen mit Handtüchern, Decken, OP-Hemden usw. – ohne meine zuverlässige Miele-Waschmaschine wäre ich echt aufgeschmissen!

· 4 leckere Mittagessen, die von Helfern mit viel Liebe zubereitet wurden

· 2 wunderbare Abendessen, zu denen wir von den Restaurant-Besitzern eingeladen wurden (La Terrasse und Hotel Coyamar)

· 1 ganz entspannter freier Tag für Tierärztin Nina im Hotel Madrugada, der von der Eigentümerin gesponsert wurde

· 12 kg insgesamt an Körpergewicht verloren (Buschi, Nina und ich), was wir aber alle schon wieder drauf haben

· 1 kaputter Krankenwagen (nämlich unserer…) der von einem LKW-Fahrer “übersehen” wurde

· 0 Beißvorfälle!

Trotz der vielen Arbeit ist unser Team an Ende sehr glücklich!

Sanchez, oder wenn die Pelikane über unsere Köpfe zogen…

Im armen Fischerdörfchen Sanchez (25 km von Las Terrenas über eine kurvenreiche Bergstraße entfernt) schlugen wir unser OP-Zelt direkt am (leider sehr dreckigen) Strand des kleine Hafens auf. Strandhündin Mariposa fand das klasse und so schlief sie vom ersten Tag an nachts bei uns im Zelt. Fünf Tage hatten wir alle Hände voll zu tun: viele Besitzer brachten ihre Hunde und Katzen, die wilden Strandkatzen konnten wir mit Fallen fangen und auch die herrenlosen Strandhunde wurden von uns kastriert, allen voran Mariopsa und natürlich auch Negrita, deren Foto Ihr ja vom Spendenbarometer kennt. Keiner ihrer Welpen hatte überlebt – für Negrita bestimmt ein traumatisches Erlebnis – was uns nur wieder zeigte, wie wichtig die Kastrationen sind!

Morgens wurden wir von den Strandhunden freudig begrüßt, wussten sie doch, dass sie alle mehre Mahlzeiten von uns bekamen, damit sie die Operationen gut wegstecken und schnell zu Kräften kommen konnten. Aber nicht nur Hunde und Katzen waren ständig um uns, auch Pelikane, Reiher und Fregattvögel tummelten sich um unser Zelt – ein absolut besonderes Erlebnis.

Pelikane und Reiher leisten uns Gesellschaft • Das Fischerdörfchen Sanchez aus der Vogelperspektive

Leider gab es auch Schwierigkeiten in Sanchez. Da waren zu einem die Besitzer der Hunde – gottesgläubige (katholische) Fischerfamilien – für die eine Kastration ihrer trächtigen Tiere nicht in Frage kam. Ich respektiere jede Glaubensrichtung, allerdings wenn der Glaube die Tiere leiden lässt, kann ich das nicht akzeptieren. Denn wo schon kein Futter für die Mutterhündin da ist, wie sollen dann die Welpen überleben??? Die Gefahr, dass diese Welpen qualvoll verhungern oder vergiftet, ausgesetzt und überfahren werden ist so groß, dass ich genügend Argumente fand, das Gott dies nicht gewollt haben könnte. Bei ganz hartnäckigen Fällen fielen mir dann “medizinische” Gründe ein, so dass am Ende die Besitzer beruhigt waren und einer Kastration zustimmten, zumal genau diese Hündinnen mit 8 bis 12 Embryos trächtig waren. Ich denke, Gott wird mir verzeihen…

Das andere Problem war noch größer – die Straßenhunde in Sanchez führen ein hartes Leben, was meist nur aus Schlägen und anderen schlechten Erfahrungen mit den Menschen besteht. Um zu Überleben trauen sie niemanden, lassen sich nicht anfassen, denn das könnte ihren Tod bedeuten und “Gringos” (also uns weißhäutige) kennen sie gar nicht. Selbst mit Futter und gutem Zureden konnten wir sie nicht näher als zwei Meter an uns heranlocken, keine Chance sie so zu fangen… Und selbst wenn einige der Hunde Besitzer hatten, von ihnen gab es keinerlei Hilfe, denn sie wollten ihre Tiere nicht anfassen. Ich selber hatte mich bei Kettenhund Rambo in eine brenzlige Situation gebracht, denn vom Besitzer kam zwar die Genehmigung den armen Kerl zu kastrieren, aber ich musste ihn von der Kette abmachen und ihn zu Fuß zum OP-Zelt bringen.

Das machte Rambo (ein recht großer und kräftiger Hund…) sehr nervös – schließlich kennt er nur seinen Platz an der Kette – und aus Angst biss er um sich. Buschi, Tobias und unserer Arbeiter Jackie, konnten ihn dann schließlich mit einer dicken Decke über den Kopf überwältigen und ihn in Narkose legen. Demnächst werde ich kontrollieren, ob der Besitzer sein Versprechen gehalten hat, jetzt wo er kastriert ist, Rambo von der Kette zu lassen.

Trotz der schwierigen Bedingungen – auch der Hitze im OP-Zelt – waren wir in Sanchez sehr erfolgreich, denn 100 Tiere (84 davon weiblich) konnten kastriert werden und viele weitere entwurmt, medizinisch behandelt usw. Wir werden wiederkommen, denn das Elend dort ist so groß und die Anzahl der Tiere so hoch, dass sie dringend unsere Hilfe benötigen.

Nach längerer Diskussion dürfen Buschi und ich die schwangere Hündin endlich mitnehmen

Unsere Klinik am Strand von Sanchez

Auch wenn es im OP-Zelt sehr heiß war, Nina bleibt immer gutgelaunt • Aufnahme der Patienten • Ein Strandkater begutachtet die Katzenfalle

Rücktransport einer kastrierten Katze • Aufklärungsarbeit und Instruktionen nach der OP • Ruhiger und liebevoller Umgang ist unser oberstes Gebot

Die Kehrseite von Sanchez: Armut und Müll, egal wohin man schaut

Aber auch unerwartete und spontane Hilfe: sei es für unser Mittagessen oder bei der OP-Vorbereitung der eigenen Tiere

Futter und Liebe hilft beim Gesundwerden • Am Ende hatten wir viele neue Freunde, die (nun) glücklichen Strandhunde von Sanchez

Antonia, vor über 3 Jahren kastriert, lebt heute dick und glücklich am Strand von Las Terrenas

Las Terrenas, oder was sich durch unsere Arbeit alles positiv verändert hat...
Als ich hier mit meiner Arbeit anfing, hatte ich oft das Gefühl gegen Windmühlen zu kämpfen. Zwar konnte ich dem einzelnen Tier durch die Kastration ein besseres Leben ermöglichen, aber um in den Köpfen der Menschen etwas zu ändern – und damit auf Dauer eine tierfreundlichere Umgebung zu schaffen – war der Anfang sehr schwer. Noch vor zwei Jahren, wenn ich ein frisch operiertes Tier zum Besitzer zurück brachte, gab es lange Diskussionen, den Hund doch wenigstens auf der Terrasse liegen zu lassen, damit er ein trockenes uns sauberes Plätzchen nach der OP hat. Und heute? Da komme ich mit dem Tier auf dem Arm ins (!!!) Haus, dort liegen Decke und Kopfkissen (!!!) als Krankenlager bereit, der Patient wird von der gesamten Familie freudig begrüßt und gestreichelt und mir laufen vor Rührung die Freudentränen über das Gesicht.

Früher war die Situation in Las Terrenas nicht anders als in Sanchez oder im Rest des Landes, heute dürften wir 80% der weiblichen Tiere in Las Terrenas kastriert haben und das zeigt sich überall sehr deutlich. Tiere sind Familienmitglieder geworden, denn nach der Kastration und den medizinischen Behandlungen werden sie gesünder und “schöner”, sie haben eine höhere Lebenserwartung und somit wird nicht ständig ein neues Tier angeschafft und es kommt zu einer engeren Bindung.

Am Anfang wurde ich – gerade von den hier lebenden Europäern – belächelt, denn ich würde hier NIE etwas ändern. Wie schön, dass sie Unrecht hatten... Und wenn ich Hunde sehe, die weit älter sind als 10 Jahre, die unzähligen Straßentiere die jetzt ein Zuhause haben, die vielen Hunde mit gelben Ohrmarken die gesund und richtig dick sind, Dominikaner die ihr Mittagessen mit genau diesen Tieren teilen, Autos und Motorräder, die nicht mehr auf das Tier zuhalten sondern ausweichen, Besitzer die mit ihren Hunden am Strand ausgelassen toben, die sich über Entwurmung und Futter ihrer Tiere Gedanken machen, Halsbänder und Hundebetten an unserem Markstand kaufen, wo früher jeder wegschaute, wenn er ein krankes, dünnes Tier auf der Straße sah (denn das war die Regel) und wir heute gleich mehrere Anrufe (gerade auch von Dominikanern) bekommen, mit der Bitte diesem Tier zu helfen, dann kann ich Euch versichern: Eure großzügigen Spenden und all unsere Arbeit haben sich zu 100% gelohnt. Heute ist unser Motto “Für ein besseres Miteinander zwischen Mensch und Tier” kein frommer Wunsch mehr, sondern eine wunderbare Realität!

Nachdem wir sieben Tage in Las Terrenas gearbeitet hatten (156 Kastrationen), fanden wir kaum mehr ein unkastriertes Tier auf der Straße. Wir werden weiter machen, damit dieser Zustand erhalten bleibt.

Unsere Klinik (unterm Mangobaum) in Las Terrenas • Nina kastriert eine Katze • Der Verkauf an unserem Markstand bringt zusätzliche Spendengelder

Manchmal sehen sich Hund und Besitzer ähnlich • Manchmal sind die Hunde sehr neugierig • Manchmal brauchen schon die Kleinsten unsere Hilfe

eit zum Schmusen ist immer – Buschi, Teresa und Tobias spenden Trost und Liebe

Tobias spricht die Hundesprache und kann den nervösen Straßenrüden ganz schnell beruhigen

Unsere Helfer, oder manchmal gibt es Überraschungen...
Da Buschi mich diesmal mehr “draußen” – also bei der Aufklärungsarbeit etc. – unterstützen sollte, suchten wir für Nina eine Assistentin. Anna, selber Tierärztin, sollte diesen Job übernehmen. Nach einer Woche mussten wir Anna zurück nach Deutschland schicken, denn nicht jeder kann unter diesen schwierigen Bedingungen bei uns arbeiten und manchmal passt einfach die Einstellung für ein Projekt nicht überein. So war danach unser “Dream-Team” (Buschi als Ninas Assistent) wieder vereint.

Umso freudiger waren wir überrascht, dass sich ein junges Paar aus Köln während ihres Urlaubes nach Las Terrenas aufmachte um uns tatkräftig zu unterstützen. Teresa und Tobias hatten nicht nur einen ganz wunderbaren Umgang mit den Tieren, sie sahen auch sofort wo es Arbeit gab und waren sich für nichts zu schade. Auch unseren anderen Helfer wie Silvi, Jörg, Yesenia, Virginie, Melanie, Jill und Steve und einige weitere, haben wieder vollen Einsatz gezeigt – Danke Euch allen!

Opi und Omi aus Sanchez – beide haben keinen Lebensmut mehr

Was am Ende “übrig bleibt”, oder wie schnell man zu weiteren Tieren kommt...
Während der letzten Kampagne im Mai 2011 kam Salomon (siehe auch 1. NL, 8. NL, 14. NL, 15. NL und Patenschaften) zu uns. Anfang Januar dieses Jahres verlor er leider den Kampf gegen den Krebs. Der Zustand von Dauerpatientin Blanca (auch Krebs) hatte sich so dramatisch verschlechtert, dass es für sie keinerlei Hoffnung mehr auf Genesung gab (siehe auch 13. NL und Patenschaften). Nach Absprache mit Nina entschlossen wir uns schweren Herzens sie einzuschläfern. Noch heute trauern wir um diese beiden liebenswerten Geschöpfe und hätten ihnen ein längeres Leben gewünscht, aber manchmal sind die Fügungen des Schicksals eben anders. Eigentlich könnte man meinen, dass unsere verbliebenen 7 Hunde (plus 2 Hunde, die bei unserem Arbeiter mit auf unserem Grundstück leben, aber von uns versorgt werden) und 2 Katzen genug seien – weit gefehlt...

In Sanchez hatte Rüde Opi (im Spendenkalender unter “Opi 2”) eigentlich schon mit seinem Leben abgeschlossen. Er lag – ausgesetzt, verhungert und misshandelt – auf der Straße zusammengerollt und wartete nur auf den nahen Tod. So fanden ihn Silvi und Tobias, als sie auf der Suche nach Hunden durch Sanchez fuhren und brachten ihn in die Klinik. Opi hatte vorne keinerlei Zähne mehr, seine Augen waren völlig vereitert und kraftlos ergab er sich seinem Schicksal.
Hündin Omi kam von selber zu unserem OP-Zelt gelaufen, als wenn sie uns um Hilfe bitten würde und auch ihr Zustand ein einziges (auch zahnloses) Desaster.

Irgendwie liegen mir diese alten und so elenden Gestalten besonders am Herzen, denn einen süßen Welpen zu vermitteln ist noch einigermaßen einfach, aber wer nimmt schon so eine arme Kreatur bei sich auf? Wir natürlich...
Nach Kastration und medizinischer Versorgung, mit reichlich gutem Futter, Vitaminpaste usw. ist in nur zwei Wochen das kleine Wunder geschehen – aus Opi und Omi sind “richtige” Hunde geworden. Vor allem Opi versetzt uns in Staunen: lag er die erste Woche nur schlafend in seinem Hundebettchen, tobt er nun wie ein Welpe durch die Gegend und hat den Lebenswillen für zehn!

Dann schlich seit mehreren Monaten immer mal wieder Nachts ein schwarzer Kater über unser Grundstück und miaute kläglich. Da er so scheu war, konnten wir ihn nur mit einer Katzenfalle fangen. Er war völlig verhungert, da durch einen eitrigen Abszess an seiner Vorderpfote das Jagen von Ratten für ihn unmöglich war. Auch sonst war sein Zustand eher schlimm. Da er dringend weitere Medikamente brauchte, zog er vorerst in unser Gästebad ein (wofür hat man schließlich so was...). Da er wirklich Glück hatte von uns gefangen zu werden, taufte ich ihn Masel (jiddisch bzw. hebräisch für Glück). Jetzt müsste ich ihn eigentlich in “Kleiner Teufel” umtaufen, denn er (mittlerweile in unser Schlafzimmer umgezogen) hält uns die ganze Nacht auf Trab, will entweder spielen, fressen oder Unsinn machen.

Opi und Omi heute – (fast) gesund und richtig fröhlich, so einfach ist es zu helfen • Masel – noch etwas räudig aber schon auf dem Weg der Besserung

Aggression liegt in der Luft

Der Aufruhr, oder auch Schlangen haben ein Recht auf Hilfe...
Während der Arbeitsage in Las Terrenas, hörte ich von einem Hundebesitzer, dass ein Mann mehrere Schlangen (Boa Hispaniola, wunderschöne, regenbogenfarbige Würgeschlangen) im Abwasserkanal der Straße “bade”... Da Schlangen weder im Abwasserkanal noch in Menschenhand etwas zu suchen haben, bin ich natürlich gleich hin. Als ich fragte, was der Mann mit den Schlangen vorhabe und er mir sie dann zum Kauf anbot, hatte ich genug gehört um ihn auf das Artenschutzgesetz für die einheimischen, frei lebenden Tiere hinzuweisen.

Da ihm klar wurde, dass er seinen finanziellen Gewinn damit vergessen könne, schlug die Stimmung schnell in Aggressivität um. Nichtsdestotrotz ging es mir primär erst mal um das Leben der armen Schlangen und so sammelte ich sie aus dem Kanal – ja, ich habe damit kein Problem! – und brachte sie in unsere Klinik. Eine “Gringa” die Schlangen anfasst ist natürlich eine Sensation und so wurde ich nicht nur von dem wütenden Mann, sondern auch von einem aufgebrachten Pöbel verfolgt. In der Klink war die Situation dann kurz vorm eskalieren und die Polizei rückte an. Nun denkt man sich, die Polizei sollte ja die Gesetze kennen – weit gefehlt – hier kann man froh sein, wenn Polizisten lesen und schreiben können...

Da der Schlangen-Mann mittlerweile mit einer Eisenstange auf mich los ging, übernahm Buschi und fuhr mit der Polizei und dem Mann zum “fiscal” (eine Art staatlicher Schlichtungsanwalt). Wie gut, dass der wenigstens die Gesetze kannte und so wurde beschlossen, dass Polizei, Buschi und der Schlangen-Mann gemeinsam in die Berge fahren, um dort die Schlangen auszusetzen. Als alle Beteiligten dann wieder bei uns in der Klinik waren um die Schlangen zu holen, bekamen die Polizei Angst – Angst vor den Schlangen die in ihr Auto sollten und Angst vor dem aufgebrachten Pöbel der sich immer noch vor unserer Klinik befand. Das alles hätte noch Stunden so weitergehen können, aber da wir ja “nebenbei” am kastrieren waren, entschied sich Buschi für die “einfache” Lösung und bezahlte dem Mann 50,- Euro (was ungefähr ein Wochenlohn ist...) und so waren wir nun offizielle Besitzer der Schlangen.
Abends setzten wir die Schlangen auf unserem Grundstück in die Freiheit aus.

Nach Tierquälerei nun wieder in der Freiheit – bei uns finden die Schlangen ein ruhiges Plätzchen und Schutz vor den Menschen

Die winzige Chi-Hündin, ihr Leben konnte Nina retten

Chihuahua, Bologneser, Chow-Chow, Rottweiler, Dobermann & Co., oder Fluch und Segen der Rassehunde...
Eines vorweg, ich bin kein “Gegner” von Rassehunden, aber leider bringt die Vorliebe für Rassehunde hier im Lande sehr viel Elend und Qualen für diese Tiere mit sich.

Gleich in den ersten Arbeitstagen in Sanchez zeigte sich, wie schlimm es werden kann. Zwei trächtige Chihuahua-Hündinnen wurden uns gebracht, beiden ging es gesundheitlich sehr schlecht und unsere Erfahrungen ließen Böses vermuten. Bei der Operation der ersten Hündin steckte der Welpe seit mehreren Tagen tot im Geburtskanal fest – er war viel zu riesig für diese kleine Hündin, sie hatte keine Chance ihn auf natürlichem Wege zur Welt zu bringen. Die Operation glückte und wir nahmen die arme Hündin mit zu uns, da ihr geschwächter Zustand mehr als kritisch war. Trotzdem wir unser möglichstes getan haben, starb sie am nächsten Tag...

Bei der zweiten Hündin war es noch dramatischer, da auch dieser Welpe viel zu groß war, hatte die Hündin lange Zeit vergeblich versucht ihn aus ihrem schmalen Becken zu pressen. Schließlich gab die Gebärmutter nach, riss ein und der tote Welpe rutschte in die Bauchhöhle. Dort befand er sich zum Operationszeitpunkt offensichtlich schon seit einigen Tagen, denn beim Öffnen der Bauchhöhle kam uns reichlich grüne, nach Verwesung riechende Flüssigkeit entgegen. Selbst Nina, die bei 3.000 Kastrationen pro Jahr schon vieles Schreckliche gesehen hat, stockte bei diesem Anblick der Atem. Da diese Hündin keinerlei Chance auf ein Überleben hatte, haben wir sie noch während der Narkose eingeschläfert. Der Gedanke daran, welche langen und unglaublichen Qualen dieses kleine Wesen erleiden musste und wir ihr letzten Endes doch nicht mehr helfen konnten, machte uns alle sehr betroffen und traurig.

Auch in Las Terrenas hatten wir einen viel zu großen Welpen bei einer schwangeren und “überfälligen” Chi-Hündin, die selbst für ihre Rasse ausgesprochen winzig war. Da sie von Ihrer Besitzerin jedoch gerade noch rechtzeitig gebracht wurde, konnte Nina ihr das Leben retten, was an ein kleines Wunder grenzt...

Das Problem der Chihuahuas besteht vor allem darin, dass sie von viel zu großen Rüden gedeckt werden. Auch wenn die Besitzer meinen, sie könnten ihre Hündin während der Läufigkeit “kontrollieren”, so ein kleiner Hund passt überall durch, haut dann ab und im Rausch der Hormone ist es ihr egal von wem sie gedeckt wird. Oft endet das eben sehr qualvoll und tödlich für die Hündin und ihre Welpen.

Wer hier klickt, kann die grauenvollen Fotos der OP’s sehen - aber ACHTUNG, dies ist wirklich nichts für schwache Nerven!!!

Und dann gibt es die niedlichen “Wuschel-Hunde”, wie Bologneser, Malteser usw. – sie brauchen unbedingt regelmäßige Fellpflege, was aber keiner der Besitzer für wichtig erachtet. So sind sie dann irgendwann gar nicht mehr so niedlich, sondern nur noch ein dreckiges, verfilztes und stinkendes Knotenpaket und landen auf der Straße. Wir haben nach den OP’s stundenlang an ihnen rumgeschnitten um sämtlichen Filz zu entfernen...

Chow-Chow-Welpen sehen aus wie kleine Teddybären und werden gerne für die Kinder als “Kuscheltier-Ersatz” angeschafft. Doch wenn sie älter werden ergeben sich nicht nur die vorher erwähnten Fellpflegeprobleme, sondern auch, dass der Chow-Chow charakterlich eher zu den “schwierigen” Hunden gehört, denn er ist meist nur auf eine Person fixiert, sein Vertrauen muss man sich “erarbeiten”, er hat einen absoluten Dickschädel und gilt als “unbestechlich”. Da Hunde hier immer noch eher “nebenher” gehalten werden, ist ein Chow-Chow meist nicht die Richtige Wahl. Keiner der Chow-Chow-Besitzer war in der Lage seinen Hund so festzuhalten, dass wir ihn problemlos behandeln konnten und oft landen auch diese Hunde auf der Straße...

Rottweiler und Dobermänner werden hier meist völlig falsch ernährt – das Ergebnis sind entweder viel zu dicke oder viel zu dünne Hunde – und dann werden sie auch noch falsch gehalten (an der Kette, im winzigen Zwinger etc.). Da das Erbgut auf einer Insel begrenzt ist, gibt es fast keine Hunde dieser Rassen ohne Hüftgelenksdysplasie.

Zusätzlich sind all diese Rassen nicht für ein feucht-heißes Klima, wie es hier herrscht, geschaffen. Augen-, Haut-, Herz- und andere gesundheitliche Probleme sind vorprogrammiert und die Besitzer meist finanziell nicht in der Lage den Tieren zu helfen.
Als Vorteil dieser Rassen sehe ich allerdings, dass sie die Herzen der Menschen auch für ihre Artgenossen geöffnet haben. Ich kenne viele Dominikaner, die als “Ersthund” einen Rassehund hatten – der leider schnell verstarb – und sich danach für einen “Viralata” (auf deutsch “Dosendreher” – hiesige Bezeichnung für die Mischlinge von der Straße) entschieden haben.
Wir haben versucht auch möglichst viele der o.g. Rassehunde zu kastrieren, um eine weitere Verbreitung von Qual und Elend zu vermeiden. Allerdings haben wir uns den Straßenhunden und den Hunden der armen Bevölkerung verschrieben und wer für einen Rassewelpen umgerechnet zwischen 100,- und 400,- Euro ausgeben kann, sollte auch in der Lage sein einen hiesigen Tierarzt zu bezahlen...

Fazit, oder wir planen schon die nächste Kampagne...
Ich bin so wahnsinnig stolz auf Euch!!! Mit Eurer Großzügigkeit habt Ihr nicht nur die Februar-Kampange komplett finanziert, es sind darüber hinaus schon ein paar weitere Spenden eingegangen, sodass wir dieses Jahr noch zwei weitere Kampagnen auf die Beine stellen wollen. Nächstes Ziel ist La Yagua – an der Nordküste zwischen Rio San Juan und Gaspar Hernandez gelegen – wo wir eigentlich noch mit Nina hin wollten.

Da aber die ganze Logistik wie Auf- und Abbau vom OP-Zelt, Hin- und Herfahren etc. immer viel Zeit verschlingt, hatten wir uns diesmal nur auf Sanchez und Las Terrenas konzentriert. Doch auch die Tiere von La Yagua liegen uns seit vielen Jahren am Herzen und obwohl wir dort schon mehrmals operiert haben, ist weiterhin viel zu tun. Geplant sind zwei Arbeitstage Ende März mit Romy, unserem dominikanischen Tierarzt.

Da Nina genauso “verrückt” ist wie wir, wollen wir im November erneut Sanchez und Las Terrenas machen und eventuell sogar in Santo Domingo arbeiten. Vielleicht bekommen wir dabei sogar Unterstützung von einem Tierarzt-Ehepaar aus Deutschland, die gerne eine Woche ihres Urlaubes mit Kastrationen verbringen wollen.
Alle Spender, die jetzt noch nicht im Spendenkalender eingetragen sind, werden “Ihre” Tiere dann ab Ende März auf unserer homepage sehen.

Im Februar hatte ich meinen 45. Geburtstag (mein “Geschenk” an diesem Tag waren 22 kastrierte Tiere in Sanchez) und eigentlich hatte ich ja überlegt (auch aus gesundheitlichen Gründen) ein wenig kürzer zu treten... Aber was soll’s – solange ich meine müden Knochen noch morgens aus dem Bett bringe, so lange werde ich mein Leben den Tieren widmen. Buschi – zwei Jahre jünger als ich – darf erst später mit dem Jammern anfangen, so ist eben, wenn man verheiratet ist... 😉

Wieder sind wir so vielen ganz besonderen Tieren begegnet, haben an ihren Schicksalen teil nehmen dürfen, waren oft sehr gerührt und erstaunt, wie sie trotz aller schlechter Erfahrung mit den Menschen sich offen und vertrauensvoll gegenüber uns zeigten.
Ich danke Euch von ganzem Herzen für Eure immerwährende Hilfe, Eurer Treue gegenüber den dominikanischen Tieren und hoffe, dass Ihr nicht nur anhand des Spendenkalenders sehen könnt, dass jeder gespendete Cent direkt zum Wohl der Tiere eingesetzt wird.

Wenn Liebe uns (noch) stärker macht

Fröhliche Weihnachten und ein gutes neues Jahr wünschen Mäuschen (stellvertretend für alle Tiere) und ich (noch mit bandagiertem Kopf) – hier werden die wunderschön rot blühenden Weihnachtssterne übrigens baumhoch.

Liebe Freunde und Unterstützer,

irgendwie rennen die Tage und Wochen davon – wir haben schon den 1. Dezember – höchste Zeit um Euch auf den letzten Stand unserer Aktivitäten zu bringen.

Den September verbrachten wir mit der intensiven Pflege einiger schwieriger Fälle wie Salomon, Blanca oder weiteren verletzten Sumpfschildkröten, als mich die traurige Nachricht über einen Todesfall aus dem engsten Familienkreis erreichte. Zwei Tage später saß ich im Flieger nach Deutschland, um in Berlin nicht nur emotionale Unterstützung zu leisten, sondern auch alles vor Ort zu regeln.

Buschi (mein Mann) blieb allein mit all den Tieren (und den damit verbundenen Problemen…) in Las Terrenas zurück – Gott sei Dank durfte Patient Puschel (siehe 14. NL) zu unserer Freundin Nicole, die sich seitdem sehr liebevoll um den alten Stinker kümmert und ihm auf Dauer einen Alterswohnsitz bietet. Dank Puschels Paten ist seine (medizinische) Versorgung gesichert.

Vier Wochen sollte unsere Trennung dauern, vier Wochen in denen Buschi u.a. um das Leben von Isabella kämpfen musste und diesen Kampf leider verlor. Isabelle starb, weil erneut so gedankenlos mit Unkrautvernichtungsmittel umgegangen wurde.

Was mich am meisten daran ärgert – diese Gifte sind in Europa und den USA schon lange verboten und aus dem Verkehr gezogen. Warum werden sie dann von den Herstellern weiterhin in die Dritte-Welt-Länder verkauft und sind hier für jedes Kind frei zugänglich zu erwerben? Sind die Menschen, die Tiere und die Natur hier eben nur drittklassig und daher zu entbehren, wenn sie an den Giften zu Grunde gehen?

Und kann man von Menschen – die weder lesen noch schreiben können – einen verantwortungsvollen Umgang mit den Toxinen erwarten? Isabellas qualvoller Tod war so unnötig und wir trauern um diese liebevolle und süße Hündin. Leider gab es auch zwei neue Staupe-Fälle, die so schwer waren, dass wir sie nicht mehr retten konnten. Das Leben kann manchmal grausam sein.

Als ich nach vier traurigen und anstrengenden Wochen aus Berlin zurück nach Las Terrenas kam, ereilte mich leider gleich der nächste Schicksalsschlag. Wahrscheinlich hatte ich mir von einer Vorsorgeuntersuchung, die ich in einer deutschen Klinik durchführen ließ, ein “Andenken” mitgebracht: Staphylococcus aureus – ein typischer Krankenhauskeim. Da mein Immunsystem zu diesem Zeitpunkt nicht mehr ganz so stark war, erkrankte ich prompt.

Arme Isabella – ihr Leben war am Anfang schon schwer genug, wir hätten ihr so sehr ein langes und glückliches Leben in ihrer neuen Familie gewünscht… Dieses Foto entstand, als ich sie und ihre Töchter Chivi und Duchesa damals zur Kastration abgeholt habe.

Salomon und ich – krank sein ist doof

Was mit einem kleinen Eiterpickelchen am Hinterkopf begann, artete zu einem riesigen Karbunkel aus – fragt nicht nach den Schmerzen… – und musste schließlich in einer Klinik in Santo Domingo operiert werden. Nach 10 Tagen und 4 Operationen (mit Vollnarkose) durfte ich wieder nach Hause. Da Buschi medizinisch so versiert ist, übernahm er meine Pflege und die Wundbehandlung.

Das ist jetzt zwei Wochen her und ich habe noch immer ein großes Loch im Kopf und den damit verbundenen Schmerzen. Bis zur völligen Heilung wird es lange dauern, aber ich sehe die Welt positiv (denn es hätte ja viel schlimmer kommen können), versuche noch gesünder zu leben (z.B. indem ich nach 32 Jahren mit dem Rauchen aufgehört habe!!!), die Liebe von Buschi und den Tieren macht mich noch stärker, ich bin voller Tatendrang und schon wieder an der Planung für die nächste Kastrationsaktion.

Geplant ist im Februar/März 2012 mit Tierärztin Nina und einer Assistentin insgesamt zwei Wochen in Las Terrenas, La Yagua und in Sanchez zu arbeiten. Denn gerade die schrecklichen Bilder aus Sanchez (siehe 14. NL) lassen uns nicht los und selbst wenn wir dort mit ca. 100 Kastrationen nur einen Bruchteil der zu operierenden Hündinnen und Katzen schaffen werden, so ist doch ein Anfang gemacht – ein Anfang der Leben rettet...

Im armen Fischerdörfchen Sanchez gibt es so viel zu tun, denn das Elend der zahlreichen Tiere ist groß

Damit Ihr noch besser sehen könnt, was mit Euren Spenden positives bewirkt werden kann, werden webmaster Christian und ich uns die Mühe machen und nach jedem Arbeitstag Fotos der kastrierten und behandelten Tiere in unserem Spendenkalender online stellen.

Auch bei den Patenschaften gibt es noch einige (auch neu vorgestellte) Hunde, die dringend auf dauerhafte finanzielle Unterstützung angewiesen sind. Schon ab 10,- Euro monatlich könnt Ihr ihnen ein besseres Leben ermöglichen.

Oft werde ich gefragt, ob wir nicht Flyer oder ähnliches für Euch haben, damit Ihr in Eurer Umgebung, z.B. auch bei Tierärzten, etwas Werbung für die Belange der dominikanischen Tiere machen könnt. Leider hatte ich bisher nicht die Zeit mich auch noch damit zu befassen, aber Nina hat für den Tierärztepool/Arche Noah Kreta e.V. einen Flyer über unsere letzte Kastrationsaktion gemacht. Wer größere Mengen möchte, kann mir eine E-Mail schicken, dann lasse ich Euch welche zukommen.

Ich kann gar nicht glauben, dass das Jahr sich nun dem Ende neigt – vor lauter Arbeit kommt es mir viel kürzer vor. Wenn ich auf die vergangenen 12 Monate zurückblicke, dann sehe ich

· viele gesunde, fröhliche und kastrierte Tiere
· Menschen (egal welcher Nationalität) die Courage zeigten und sich
· gemeinsam und vielseitig für die gute Sache engagiert haben
· dass wir unserem Ziel, den dominikanischen Tieren ein gutes und artgerechtes Leben in ihrer natürlichen Umgebung zu bieten, sehr viel weiter sind
· und ich sehe viel Liebe auf allen Seiten

Natürlich gab es auch negative Erlebnisse

· wenn wir trotz aller Mühen einige Tiere doch nicht retten konnten
· wenn doch wieder ein Tier ausgesetzt, misshandelt, vergiftet oder überfahren wurde
· wenn niemand eingriff um Leid und Elend zu verhindern
· und wenn sich Augen für immer schlossen und Stimmen für immer verstummten

Ich danke Euch allen von ganzem Herzen, dass Ihr uns auch dieses Jahr die Treue gehalten und uns so wunderbar unterstützt habt. Verlebt ruhige und besinnliche Feiertage mit Euren Lieben und Euren Tieren und kommt gesund ins neue Jahr.

Wenn Liebe uns zu Tränen rührt

Liebe Freunde, fleißige Helfer und großzügige Spender,manchmal ist es so einfach zu Helfen und manchmal stößt man an Grenzen, Widerstände und vor allem auf so viel Leid, dass es kaum noch zu ertragen ist…

Und dann kommt noch eines dazu – wir werden nicht jünger und man braucht etwas länger um seinen “Akku” wieder aufzuladen. Zusätzlich bleiben nach einer Kastrationsaktion immer einige Patienten bei uns “hängen”, so dass unser Hunderudel jetzt auf 16 angewachsen ist. Daher entschuldigt bitte mein langes Schweigen.

Wie gewohnt, möchte ich Euch erst mal die Zahlen und Fakten der Kastrationsaktion im Mai/Juni 2011 bekannt geben:
· 216 Tiere kastriert (in 12 Arbeitstagen) – davon waren es 133 Hündinnen, 32 Rüden, 40 Katzen, 11 Kater – natürlich wurden alle Tiere auch wieder gegen Parasiten behandelt

· 14 weitere Operationen wie Amputationen, Nabelbrüche, Blasen-OP, Augenentfernungen u.ä.

· 68 weitere Konsultationen/medizinische Behandlungen

· 5 herrenlose Tiere konnten an neue Besitzer vermittelt werden

· 78 kg medizinisches Material wurde verbraucht – herzlichen Dank an die großzügige Spender/Unterstützer der Firmen B. Braun Vet Care GmbH,Martin-Luther-Krankenhaus/Paul Gerhardt Diakonie, Vétoquinol GmbH, cell pharm GmbH, Albrecht GmbH, Wahl GmbH, Bayer Health Care AnimalHealth Dom.Rep., WAHL Agrar-Fachmarkt, Wilhelm Voigt Apotheke Berlin-Köpenick und Tierarztpraxis Maurice Bob

· 798 gefahrene Kilometer

· 4 zusätzliche Autos samt ihren tollen Helfer, die Patienten abgeholt und zurück gebracht haben

· 39 Waschmaschinenladungen mit Handtüchern, OP-Hemden usw.

· 10 Tage tropischer, sinnflutartiger Dauerregen, so das wir teilweise bis zu den Knien im Wasser standen und aufpassen mussten, dass die Hundeboxennicht als Boot dienten und wegschwammen

· 12 leckere Mittagessen, die von fleißigen Helfern mit viel Liebe zubereitet wurden

· 5 Tage Flohmarkstand mit Verkaufserlösen zugunsten der Tiere (Danke für all Eure tollen Sachspenden!)

· 1 geklauter Fotoapparat – nämlich meiner – so das die Fotoauswahl diesmal etwas dürftig ist

Abschiedstreffen mit unseren fleißigen Helfern (12 verschiedene Nationalitäten!) in Las Terrenas – und natürlich regnet es schon wieder

Unsere Kastrationsaktion stand diesmal unter keinem guten Stern obwohl wir – dank Eurer Hilfe – die Finanzierung schon vorab sicher gestellt hatten.

Erstes Problem waren mal wieder die Medikamente und das Material am Flughafen durch den Zoll zu bekommen. Unser Rechtsanwalt und Vizepräsident der Asoc. Amigos de Lucky sollte sich eigentlich schon Wochen vorher um die Genehmigungen kümmern – EIGENTLICH… So verbleiben wieder einige Medikamente beim Zoll, Gott sei Dank ließ sich dies aber durch die Hilfe von lieben Helfern wie Cecilia, Leo, Mary und Taxifahrer Ferrer innerhalb weniger Tage klären.

Das nächste schwerwiegende Problem war die im Land grassierende Staupe-Epidemie… Einige der betroffenen Hunde haben den Staupe-Virus überlebt, doch einige mussten wir einschläfern – das war für Tierärztin Nina (Schöllhorn vom Tierärztepool) und uns keine leichte Aufgabe. Schließlich wollen wir mit unser Arbeit Leben retten, aber manchmal muss man – wenn es keine Chance auf ein Überleben gibt – den leidenden Tieren eben auf diese Art “helfen” damit ihre Schmerzen nicht länger andauern und sie nicht noch weitere Hunde anstecken. Wir trauern um jede dieser kleinen Seelen – vielleicht wartet nun ein besseres Leben auf Euch…

Oft dachten Nina und ich nur: “Manchmal ist es wie im Krieg…” – wer die Zustände hier kennt, kann dies vielleicht nachvollziehen.

Morgens wurden zuerst die Katzen kastriert, da sie länger zum Aufwachen aus der Narkose brauchen • Die schwarze Hündin hat die OP gut überstanden

Buschi bereitet eine Hündin zur OP vor • Unser gut eingespieltes Dream-Team

Eigentlich hatten wir ja gedacht, dass mit unseren zahlreichen Kastrationen in Las Terrenas (ca. 900) nicht mehr so viele unkastrierte Weibchen “übrig” waren – weit gefehlt, schon ab dem ersten Kastrationstag hatten wir alle Hände voll zu tun.

Da Nina diesmal ganz allein kam, wurde Buschi kurzerhand zum medizinischen Assistenten und war somit für Venenkatheter legen, Narkose geben, Medikamente spritzen etc. verantwortlich (Nina wollte ihn gleich für ihre weiteren Einsätze im Ausland abwerben – ne ne, der bleibt schön hier…), ich war “Springer” d.h. ich habe mich um alles mögliche wie Aufnahme der Tiere, Nachsorge, allgemeine Organisation gekümmert etc., war Ansprechpartner für die ehrenamtlichen Helfer und habe vor allem die Aufklärungsarbeit bei den Besitzern übernommen. Denn durch das Vertrauen, welches die Dominikanern mittlerweile in unsere Arbeit haben, hat sich sehr viel zum Guten für die Tiere verändert.

So begannen unsere Arbeitstage sehr früh und endeten oft erst in der Dunkelheit, manchmal lagen 18 anstrengende Stunden hinter uns, bis wir schließlich erschöpft in die Betten fielen.
Und dann das Wetter… Es gab nur zwei Zustände – entweder brütende Hitze oder sinnflutartiger Regen, d.h. wir waren immer nass, sei es nun vom Schwitzen oder vom Regen.

In Las Terrenas konnten wir auf einem Grundstück mit einem winzigen Häuschen (der OP-Raum für Nina) arbeiten, aber bei unseren Außeneinsätzen waren wir auf unser OP-Zelt angewiesen, was bei dem Regen auch nicht wirklich lustig war.

Nach fünf Tagen in Las Terrenas ging es nach Sanchez, einem armen Hafenstädtchen. Bei Ankunft warteten nur ein paar Rüden auf eine Kastration – alles schön und gut – aber viel wichtiger sind ja die Weibchen. So fuhr ich einfach zum Hafen runter und wurde sofort fündig. Etliche herrenlose Hündinnen und Katzen tummelten sich dort, teilweise in absolut fürchterlichen Zuständen.

Was ganz erstaunlich war, die Leute dort hatten keinerlei Ahnung wie man männliche und weibliche Katzen voneinander unterscheidet. Also griff ich mir ein Pärchen und erklärte: bolas (Bällchen) ist gleich Männchen, keine bolas ist gleich Weibchen – so brachte eine Besitzerin dann ihre Katze, hielt sie hinten hoch und sagte stolz “keine bolas”. Dummerweise war die vermeintliche Katze ein bilateraler Kryptorchide, d.h. beide Hoden hatten sich nicht abgesenkt und lagen in der Leistengegend. Wir haben ihn aber trotzdem kastriert.

Die Arbeit in Sanchez hat uns emotional besonders mitgenommen, da wir nur einen Bruchteil der dortigen Tiere kastrieren konnten. Allein in Sanchez könnten wir mit drei oder vier Tierärzten wochenlang arbeiten…

In Sanchez sterben die Welpen auf offener Straße, ein Zustand den wir kaum ertragen konnten

Unsere kleine “Kirchen-Klinik” • In der Kirche warten schon die Patienten

Nach Sanchez stand Coson auf dem Programm. Witzigerweise arbeiteten wir dort in einer Kirche – öfter mal was Neues…

Danach ging es zwei Tage nach Barbacoa und einen Tag nach Aqua Sabrosa, wo unser Team schon überall sehnsüchtig erwartet wurde.

Die letzten beiden Arbeitstage verbrachten wir in La Yagua – die Kosten für alle dort kastrierten Tiere haben die kids4dogs, die Schülerfirma der Förderschule Sulzbach/Murr, übernommen. Euch allen herzlichen Dank dafür!

In Barbacoa kamen die Patienten gleich selber zum OP-Zelt... • In Aqua Sabrosa brachten wieder viele Kinder ihre Tiere zu uns

Hündin Piña Colada (wurde von uns schon vor 1 1/2 Jahren kastriert) konnten wir mir der Amputation ihres Beines das Leben retten, sie wäre sonst an einer Blutvergiftung gestorben. Nachdem wir sie eine Woche lang aufgepäppelt hatten, kam sie zu ihren überglücklichen dominikanischen Besitzern zurück.

Die “freien” Tage zwischendurch haben wir übrigens auch gearbeitet, vorwiegend haben wir dabei langwierige OPs wie eine Bein-Amputation oder Zahn-OPs vorgenommen. Auf dem Weg zur Klinik lief uns an einem freien Tag noch eine hochschwangere Hündin fast vor das Auto – die haben wir natürlich gleich “eingesackt” und kastriert.

Auch hatten wir wieder einige Hündinnen mit Sticker-Tumoren (Canine transmissible venereal tumor – ein ansteckender Tumor der äußeren Geschlechtsorgane, der hier leider weit verbreitet ist) die wir aber mit mehrmaliger Chemotherapie behandeln konnten. Zusätzlich mussten wir uns um einige Hunde mit starken Nasenbluten kümmern – Verdacht auf Ehrlichiose. Dann gab es da noch ein Pferd mit einer großen Wunde am Bein, auch das haben wir behandelt. Wozu hat man denn schließlich freie Tage.

Was ich immer befürchtet hatte ist nun eingetroffen. Langsam gibt es auch eine Überpopulation der Katzen. Vor Jahren gehörten Katzen noch in die Kategorie “Lebensmittel”, sprich sie wurden gegessen. Heute werden sie immer mehr als Haustiere gehalten, mit dem Ergebnis: unerwünschter Nachwuchs wird ausgesetzt. Wir arbeiten daran, die Population nicht eskalieren zu lassen.

Wie notwendig und effektiv unsere Kastrations- und Aufklärungsarbeit ist, brauche ich wohl nicht mehr zu erklären. Was besonders wichtig ist, wir müssen diese Arbeit regelmäßig fortführen – daher planen wir zum Ende des Jahres eine weitere Aktion mit Tierärztin Nina. Und dann wären da ja noch all die Tiere aus Sanchez. Vielleicht finden wir – oder Ihr – großzügige Sponsoren, die die Kosten für solch eine Aktion übernehmen würden, dass wäre wunderbar!

Es erreichen mich immer mehr eMails von erfreuten Touristen aus aller Welt, die den Unterschied zwischen Las Terrenas und anderen dominikanischen Orten feststellen. So z.B. “I was in Las Terrenas and was very pleased to see happy, healthy dogs thanks to the work you do. Keep doing what you’re doing.” (Ich war in Las Terrenas und war sehr erfreut, dank Eurer Arbeit, glückliche gesunde Hunde zu sehen. Macht weiter so.)

Wäre es nicht ein Traum, wenn es irgendwann allen Tieren in der Dominikanischen Republik so gut gehen würde? Danke an alle Spender, Helfer und Unterstützer – ohne Euch wäre unsere Arbeit nicht möglich – bleibt uns und den Tieren treu, damit wir gemeinsam weiterhin so erfolgreich arbeiten können. Und nun möchte ich Euch noch ein paar Einzelschicksale vorstellen. Natürlich liegt uns jedes Tier am Herzen, aber manche Tiere oder Begebenheiten bleiben einem eben besonders in Erinnerung…

Leon und Peppy, gerade kastriert und fix und fertig

Peppy und Leon – zwei arme Gesellen

Bei dieser Kastrationsaktion hatten Nina und ich uns gewünscht, ein paar von den armen, dürren, vernarbten und räudigen Straßenrüden zu kastrieren, damit auch sie bald gesund und kräftig werden. Gleich am ersten Tag brachten Helferchen Pat und Jörg einen Rüden (Peppy) an, der mit seinem Leben schon abgeschlossen hatte. Er war in einem erbärmlichen Zustand und eher tot als lebendig.

Gegenüber unserer Klinik lief noch so ein dürres Exemplar (Leon) vorbei und Patricia schnappte sich Halsband und Leine und brachte ihn zu uns. Da wir in Las Terrenas ja 5 Tage zur Verfügung hatten, wurden die beiden erst mal entwurmt und mit Futter und Vitaminpaste aufgepäppelt.

Peppy suchte sich eine Hundebox, legte sich dort hinein und schlief mehr oder weniger die ersten 3 Tage durch. Leon suchte sich einen Schlafplatz im Krankenwagen – alle beide machten keinerlei Anstalten abzuhauen.

Nach ihrer Kastration konnten wir für Leon ein neues und liebevolles Zuhause bei Brenda, einer Holländerin, finden. Peppy blieb erst mal auf der Straße, wurde aber weiterhin regelmäßig gefüttert. Doch nach zwei Wochen ging es ihm auf einmal sehr schlecht – er torkelte wie betrunken über die Straße, konnte sein eines Hinterbein nicht mehr bewegen, hatte verstärkte Zukungen im Gesicht und war sehr apathisch.

Da eine klare Diagnose nicht gestellt werden konnte (nach den ganzen Staupefällen wird man ja leicht hysterisch), kam er vorerst zur Beobachtung zu unser Freundin Nicole. Da sich sein Zustand aber nicht besserte, nahmen wir ihn dann doch zu uns hoch um ihn homöopathisch zu behandeln.

Heute lebt Peppy bei unserer Freundin und Mieterin Pat mit auf unserem Grundstück – er macht nun endlich seinem Namen alle Ehre: schwungvoll und fetzig springt er überall durch den Garten.

Peppy kann nicht mehr laufen

Leon und Peppy heute – gesund, glücklich und wunderschön. Nach so viel Elend haben die beiden ein Happy-End verdient

Dulci wird auch bald wieder gesund werden

Jamonita und Dulci – zwei absolut süße Mäuse

Jamonita lebt beim Carwash (Autowasch-Center) und war scheu, dünn und räudig. Schweizer Touristen baten uns der kleinen Maus anzunehmen, was wir natürlich taten (Danke der Familie Füllemann für ihre großzügige Spende!). Nach ein paar Wochen mit gutem Futter und medizinischer Behandlung wurde aus Jamonita eine verschmuste und lebenslustige Schönheit, fehlte nur noch die Kastration. Als wir sie nach der OP wieder zum Carwash zurück brachten, nahmen sich die Leute dort ihrer an – sie ist jetzt der Carwash-Gemeinschafts-Hund und wird von allen gefüttert und geliebt.

Dulci hatte da nicht so viel Glück. Sie wurde während der Kastrationsaktion in Las Terrenas ausgesetzt. Da es (fast) keine elenden Straßenkreaturen mehr gibt, fällt so ein Hund gleich allen Leuten auf: nur Haut und Knochen, keine Fell, übersät mit Wunden, infiziert mit dem Papollomavirus (Canine Papillomatose) und trotzdem ein aufgeschlossenes, liebevolles Wesen.

Auch Dulci bleib wie Peppy und Leon in unserer Klinik – ihr bevorzugter Schlafplatz war das winzige Bad, welches wir auf dem Gelände hatten. Leider war die erste Pflegestelle für sie nicht so gut, ihr Zustand besserte sich kaum – doch vor ein paar Tagen haben wir Brenda (die Besitzerin von Leon) überreden können, Dulci übergangsweise aufzunehmen, denn solange Dulci mit den Warzen übersäht ist, wird es schwierig sie zu vermitteln…

Jamonita im April • Jamonita nach ihrer Kastration im Mai – manchmal kann Hilfe so einfach sein

Salomon und Puschel – kranke, alte Herren im Ruhestand

Am ersten Tag der Kastrationsaktion brachten die Dominikaner vom Fluss Rüden Salomon zu uns in die Klinik. Sein Gesundheitszustand hatte sich verschlechtert, er hatte eine blutende Wunde am Rücken – die einfach nicht verheilen wollte – war abgemagert und seine gesamte Haut war in einem katastrophalen Zustand. Da mir Salomon sehr am Herzen liegt und die Leute Angst hatten, das jemand Salomon aus Ekel vergiftet, war die Entscheidung schnell getroffen: Salomon kommt mit zu uns.

Salomons Tumor wächst weiter • Selbstbedienung auf dem Küchentresen, für Salomon kein Problem

Salomon ist kein Hund – er ist ein Außerirdischer! Ich kenne tausende von Hunden, aber keiner ist so wie er. Nicht nur, dass er meint unser Haus sei ein Selbstbedienungsladen (er klettert auf den Küchentresen um Essen zu stibitzen oder macht die Küchenschränke auf, um an Lebensmittel zu kommen), er schaut einem mit seinen weisen Augen auch allwissend an und natürlich versteht er jedes Wort was man ihm sagt.

Leider entwickelte sich die stark blutende Wunde zu einem großen Tumor. Nachdem seine Haut nicht mehr ganz so trocken und pergamentartig war, entschlossen wir uns zu einer OP. Doch der Tumor ist bösartig und wächst schon wieder, auch an anderen Stellen geht es los. Unsere homöopathische Tierärztin gibt sich alle Mühe sein Leben zu retten und wir geben Salomon all unsere Liebe. Noch hat er seine Lebensfreude und anscheinend keine Schmerzen, hoffen wir, dass es noch länger so bleibt…

Puschel mit seinen tiefen Wunden

Puschel, der alte Straßen-Chow-Chow hatte auf einmal ein riesiges Loch in der Seite! Da er täglich behandelt werden musste und der Straßendreck verheerend für seine Wunde war, fand auch er den Weg zu uns…

Da Puschel ja bei einer “Ferreteria” (eine Art Baustoffhandel) lebt und dort gerne auf dem Kies liegt, war die tiefe Wunde voller Kieselsteinchen – einen Großteil konnten wir entfernen, aber einige wanderten nach unten in den Bauchraum ab und es bildeten sich zwei neue Abszesse, erst als diese aufgingen waren alle Steine raus.

Leider ist Puschel in seinem Alter nicht mehr lernfähig – zusätzlich ist er ja auch noch ein typischer Chow-Chow – und hat es sich in den Kopf gesetzt unsere Katzen, Enten, Hühner, Gänse und Kaninchen zu fressen. Obwohl er mehrmals in seinem Leben angefahren wurde, seine Beine schief und krumm sind und er sich auf der Straße fast kaum noch bewegt hat – hier legt er Spitzengeschwindigkeiten hin um zu jagen. Also muss der arme Kerl bei uns an einer langen Laufleine gehalten werden. Leider hat sich noch niemand gefunden, der Puschel für seine letzte Zeit zu sich nimmt.

Sol und ihre Welpen – manchmal kann man nur noch weinen

In Aqua Sabrosa sind die Leute sehr sehr arm, da ist es verständlich, wenn die Hunde dünn sind. Aber was wir dann sehen mussten, hat Nina, Buschi und mich aufs Tiefste erschüttert. Man kann es auf dem Foto nicht gut erkennen, aber Hündin Sol war absolut abgemagert, so dürr sind selbst die dünnsten Straßenhunde von Las Terrenas nicht!!! Und dann hatte sie auch noch zwei Welpen, wobei der kleinere von ihnen sehr apathisch war, so dass wir ihm kaum Überlebenschancen gaben. Wir haben Sol trotz des schlechten Gesundheitszustands kastriert, denn eine weitere Schwangerschaft hätte sie bestimmt nicht verkraftet. Zusätzlich wurde alles an Vitaminen, Elektrolyten, Aufbaumittel und Futter für Sol und ihre Welpen aufgefahren, damit sie sich erholen konnten.

Als ich auf die Suche nach der Besitzerin ging, ist mir echt die Hutschnur durchgebrannt. Da sitzt sie träge da, ist selber total übergewichtig (will sagen FETT) und stopft sich mit fettigen Fingern ein ganzes Grillhuhn in den Rachen. Ich wurde dann sehr laut und meinte, es wäre besser wenn sie nur 1/4 Huhn essen würde und 3/4 ihrem Hund geben würden, denn sie bräuchte dringend eine Diät und ihr Hund sei kurz vor dem Hungertod!

Eine Freundin von uns schickt nun jede Woche eine Tüte Trockenfutter hin, aber ob Sol davon auch was abbekommt? Wir werden auf jeden Fall versuchen eine neue Familie für sie zu finden. Ihre zwei Welpen haben es nicht geschafft.

Sol nach der Kastration – auf dem Bild sieht sie “dicker” aus als sie ist... • Sol und ihre Welpen bekommen erst mal Futter von uns

Lucky und der Bulle – eine Begegnung der besonderen Art

Lucky mit seinem Druckverband • Der neugierige Bulle • Besser abhauen, man kann ja nie wissen

Lucky war einer von 8 Welpen einer Strandhündin, die wir bei uns großgezogen und anschließen vermittelt haben. Sein Besitzer ist ein ganz lieber Dominikaner aus Barbacoa, der uns auch bei der Organisation der dortigen Kastrationsaktion sehr geholfen hat. Daher haben wir auch Lucky kastriert. Beim Setzen der Ohrmarke hat Buschi eine Arterie getroffen und es hörte nicht mehr auf zu bluten. Wir haben ihm dann einen Druckverband angelegt und seinen Besitzer darum gebeten uns zu informieren, sollte es nicht besser werden.
Am nächsten morgen fing es wieder an zu bluten, so dass Nina und ich Lucky auf unserem Weg nach Aqua Sabrosa ins Auto luden um ihn erneut medizinisch zu versorgen und unter Kontrolle zu haben. Da lag Lucky nun mit seinem Kopfverband vor unserem OP-Zelt und dachte an nichts böses, als auf einmal ein Bulle des Weges kam um sich einerseits den “Turban-Hund” näher anzusehen und anderseits zu kontrollieren ob wir auch fleißig arbeiten. Als Buschi dann aus dem OP-Zelt spähte, hat sich der Bulle schnell verzogen – nicht dass er auch noch kastriert wird 😉

Orchidea und Maria – wahre Freundschaft • Nina hat es einfach bei so guter Hilfe

Orchidea – was Liebe und Verständnis ausmachen

In Sanchez brachte uns Dominikanerin Maria ihre Hündin zum kastrieren. Orchidea war sehr gepflegt und gut genährt, allerdings hatte auch sie einen Sticker-Tumor. Die erste Chemotherapie bekam Orchidea am Tag der Kastration, eine Woche später fuhren Nina und ich nach Sanchez um die zweite Chemo vorzunehmen. Normalerweise helfe ich Nina dann den Venenkatheter zu legen, indem ich den Hund halte und beruhige, denn die meisten Hunde haben dabei Angst bzw. piekt die Nadel eben und wer mag das schon.

Damit der Katheter aber sauber eingeschoben werden kann und dann auch nicht gleich verrutscht, braucht man doch etwas liebevolle Kraft den Hund zu halten. Bei Orchidea wurde ich arbeitslos… Maria ging so toll mit ihrer Hündin um, hielt sie fest, sprach zärtlich in ihr Ohr, so dass Nina ruckzuck mit der Behandlung fertig war. Eine weitere Woche später bekam Orchidea ihre dritte Chemo von Buschi und wieder lief alles – Dank Marias Hilfe – problemlos ab.
Das sind Momente die uns große Freude machen!

Manuschka und die andren Samtpfoten

Wie schon erwähnt nimmt die Katzenpopulation dramatisch zu und immer mehr Katzenwelpen werden ausgesetzt. Als wir nach La Yagua fuhren um dort zwei Tage zu operieren – es regnete mal wieder in Strömen – sah Buschi unterwegs so einen kleinen verstoßenden und pitschnassen Krümel. Er zögerte nicht lange und nahm die Kleine mit. Am zweiten OP-Tag wurde sie kastriert und unsere haitianischen Arbeiter kümmern sich seit dem liebevoll um sie und gaben ihr den schönen Namen Manuschka.

Es erstaunt uns immer wieder, wie zutraulich und gelassen die meisten Katzen hier sind – zwischen all den Hunden laufen sie umher, oft bringen Besitzer sie einfach nur auf dem Arm zu uns in die Klinik und Spritzen lassen sie geduldig über sich ergehen, manchmal schnurren sie sogar dabei.

Manuschka nach der OP • 3 kleine Samtpfoten schlafen die Narkose aus • “Ich häng hier mal so rum...”

Buschi hat die Kinder und Tiere mit dem Krankenwagen abgeholt • Chiquita ist wohlbehütet eingeschlafen

Die Kinder und Hunde aus La Yagua

Bei der Kastrationsaktion in La Yagua brachten viele Kinder ihre Tiere zu uns, oft wurden sie von ihren Freunden begleitet, denn so eine Aktion ist für alle Kinder immer sehr interessant und gibt mir die Chance, den Kindern den liebevollen Umgang mit den Tieren zu zeigen und “erzieherisch” etwas auf sie einzuwirken…

Besonders hat mich folgende Geschichte sehr berührt:Die Besitzerin einer kleinen Hündin hatte keine Zeit während der Kastration zu warten, was kein Problem darstellte, da ich ihr später die Hündin zu ihr nach Hause bringen würde.

Chiquita war nicht ängstlich und so wartete sie geduldig in einer Box bis sie an der Reihe war. Nur nach der OP fing sie an kläglich zu wimmern, wusste sie doch nicht, was mit ihr passiert war. Damit Chiquita die noch wartenden Hunde nicht unruhig macht, nahm ich sie aus der Box und suchte mir einen Jungen, der selber kein Tier gebracht hat und “frei” war, sich um die Kleine zu kümmern.

Er nahm Chiquita liebevoll in die Arme, wiegte sie wie ein Baby und sang ihr ein Liedchen vor – nach 10 Minuten beruhigte sich Chiquita und schlief in seinen Armen ein. Mir sind beim Anblick vor Rührung und Freude die Tränen gekommen.

Was aus Calypso wurde

alypso – stolz und kräftig sitzt er auf seinem Futterast Aber in manchen Situationen wird dann doch mein Kopf bevorzugt

Viele fragen sich bestimmt, was aus unserem Falken Calypso wurde, den ich Euch im letzten Rundschreiben vorgestellt hatte. Calypso flog immer weiter von unserem Grundstück fort, kam aber jeden Tag mehrmals zurück um sich sein Futter abzuholen. Dann blieb er auf einmal zwei Tage verschwunden – wir hofften, dass er nun allein in der Natur zurecht kam. Am dritten Tag hörten wir auf einmal das Gekreische von zwei Falken, danach gab es einen Rumms auf unserer Terrasse – Calypso war gegen das Terrassenfenster geflogen, da er von einen anderen männlichen und großen Falken gejagt wurde!!! Ich wurde völlig panisch, denn es sah gar nicht gut für den Kleinen aus, er stand unter Schock und wir hatten den Verdacht auf eine schwere Gehirnerschütterung und einen ausgekugelten Flügel. Sofort riefen wir unsere homöopathische Tierärztin an und verabreichten Calypso ein Mittel. Den ersten Tag bangten wir verzweifelt um sein Leben. Er konnte sich nicht mehr bewegen, saß nur am Boden im Heu des Käfigs und wollte nicht fressen. Am zweiten Tag besserte sich sein Zustand, er fing wieder an Nahrung zu sich zu nehmen, wurde etwas lebhafter, war aber noch nicht fähig auf die Äste im Käfig zu hüpfen.

Nach weiteren drei Tagen war er kräftig genug um die ersten Flugversuche zu wagen. Zwar hing sein einer Flügel immer noch etwas schief von der Schulter, aber im Käfig wollte er auch nicht mehr bleiben.
Seine Flugrunden wurden nach und nach größer, er schlief wieder draußen auf einem Baum und genoss die Freiheit. Eines Tages hörte ich erneut das Geschrei eines anderen Falken, rannte in den Garten und siehe da – der große Falke war zurückgekehrt und jagte Calypso in wilden Luftmanövern zwischen den Bäumen herum. Vor lauter Panik flüchtete sich mein kleiner Calypso auf meinen Kopf, sein Verfolger setzte sich auf einen Baum in unserer Nähe und beobachte uns mit Argusaugen. Einen wilden Falken so nah zu sehen, ist schon ein besonderes Erlebnis.
Jeden Tag kam Hurrican – so hatte ich den Großen getauft – zurück und flog seine halsbrecherischen Manöver durch unseren Garten. Langsam beschlich mich das Gefühl, dass Hurrican Calypso gar nicht jagte, sondern ihm alle Kniffe des Fliegens beibringen wollte. Und dann kam die nächste Überraschung: nicht nur Hurrican kam in unseren Garten, sondern brachte auch ein ausgewachsenes Weibchen und eine kleineres Männchen mit, was in etwa das Gleiche Alter wie Calypso hatte. Unter großen Rufen und Kreischen flogen nun alle vier Falken gemeinsam umher.

Haltet mich für verrückt, aber ich hatte den Eindruck, dass es sich um Calypsos Eltern und seinen Bruder handelte, die Calypso wieder in den Schoß der Familie zurückführen wollten. Da Calypso zwar wieder sehr gut fliegen konnte, aber es immer noch nicht geschafft hatte selber Beute zu erlegen (im Gegenteil, vor einer kleinen lebenden Ratte hatte er höchste Panik.) hatte ich doch arge Bedenken, ob er je wieder alleine in der Natur zurrecht kam. Und dann war er wieder für zwei Tage verschwunden – mein Mutterherz war voller Sorgen und Kummer – bis er auf seinem “Futterast” zurückkehrte. Da saß er nun, verschmähte mein angebotenes Futter und ich sah, dass er Blut am Bein hatte. Das Blut stammte aber nicht aus einer Wunde – Calypso war völlig in Ordnung – er muss wohl Beute gemacht haben!!! Es vergingen 10 Minuten, da landeten auch die anderen drei Falken ganz in der Nähe. Calypso ließ noch einmal sein “Mama-Gegurre” ertönen, welches er immer machte um mit mir zu schmusen, schwang sich in die Luft, gesellte sich zu den anderen dreien und gemeinsam segelten sie davon. Das war sein Abschied.

Manchmal sehen wir ihn hoch über unserem Garten kreisen, oder sich auf dem großen Bambus niederlassen – dann ruft er nach mir und fliegt wieder davon. Nach all dem Schrecklichen was ihm zugestoßen ist, hat er es geschafft wieder eins mit der Natur zu werden und sich selbst zu ernähren – ein wunderschöner Erfolg und trotzdem kullert ab und zu eine Träne über meine Wange, weil ich den kleinen Kerl so sehr vermisse.

Kati – die blinde Katze aus Punta Cana

Diese Fotos bekam ich von Touristen per eMail – Kati in der Hotelanlage, ihre Augen ein einziges Desaster

Immer wieder bekomme ich verzweifelte eMails von Touristen die Urlaub in Punta Cana machen und dort ein Problem mit einem Tier haben. Bitte versteht, dass ich nicht überall helfen kann, zumal Las Terrenas und Punta Cana ungefähr so ist, als würde jemand aus Garmisch-Partenkirchen jemanden in Flensburg um Hilfe bitten.
Für diesen Notfall konnten wir aber trotzdem eine Lösung finden. Mehrere Touristen berichteten von einer Katze des Hotels Catalonia Bavaro, die statt Augen nur noch rote, entzündete Augenhöhlen hatte… Nach vielen Telefonaten fand ich unsere Freundin Liane aus La Romana (was auch noch weit weg ist…), die bereit war, die Fahrt nach Bavaro zu machen und die Katze aus dem Hotel abzuholen. Leider – und das erleben wir immer wieder – sind diese All-Inclusive-Hotels nicht bereit, Leute von außen in die Hotels zu lassen, meist wird der Wachschutz dort sogar recht aggressiv.
Liane ließ davon nicht abhalten und ging auf die Suche nach der Katze. Gott sei Dank war sie durch ihre Blindheit nicht so scheu und da sie schon von Touristen gefüttert wurde, ließ sie sich problemlos einfangen. Liane sah noch weitere Katzen mit den gleichen Symptomen, doch diese waren nicht zu fangen…
Liane brachte die Katze dann in La Romana zu mehreren Tierärzten, denn ich hatte ihr im Vorfeld erklärt, dass die Augen unbedingt operiert werden müssen. Nun gehört das hier nicht zu den häufig vorkommenden Operationen und so war nur eine einzige Tierärztin bereit die OP durchzuführen. Kati – so wurde die Katze von Liane getauft – bekam erst einmal Antibiotika (sowohl Tabletten als auch Augentropfen), damit die Entzündung weggeht, damit man anschließend die Augenlieder zunähen kann.
Wer sich jetzt fragt, woher diese Erkrankung kommt – wieder ist es das leidige Thema mit dem sorglosen Umgang von Pestiziden, Insektiziden und anderen toxischen Giften, die hier fröhlich in der Gegend versprüht werden.
Nächstes Problem – Kati war schwanger und die Tierärztin nicht bereit in diesem Zustand eine Kastration vorzunehmen. Ist eine Abtreibung schlimmer als wenn die Katzenbabys danach auf der Straße landen und dort qualvoll zu Grunde gehen?
Liane und ich beschlossen dann, die Kastration vor die Augen-OP zu legen und Kati von einem anderen Tierarzt kastrieren zu lassen – bescheuert die arme Katze zweimal einer Narkose auszusetzen, von den doppelten Tierarztkosten mal ganz zu schweigen, aber leider nicht anders möglich.

Laut Aussage der (Augen)Tierärztin, seien noch 4 Wochen bis zur Geburt. Eine Stunde bevor Liane zur Kastration wollte, bekam Kati ihre Babys – eines wurde schon tot geboren, die anderen 4 lebten nur 2 Minuten, durch die Schädigung der Toxine hatten diesen Katzen keine Überlebenschance. Vielleicht war es in diesem Fall “gut”, denn wie hätte sich die blinde Kati um ihre Babys kümmern sollen und wer hätte sich der 5 Katzen anschließend angenommen?

Vor ein paar Tagen wurden nun die Augen operiert, die Kastration folgt demnächst. Eigentlich war Liane auf der Suche nach einer Familie, die sich dieser lieben Katze annimmt – denn zurück ist das Giftversprühende Hotel? Niemals! – doch Kati hat Lianes Herz im Sturm erobert und darf nun bei ihr bleiben.

Kati heute – Sonnenbad mit ihrem neuen Freund Ginger und ganz entspannt nach der Augen-OP

Edith und Nina bei unserem Abschiedstreffen - es ist das letzte Foto von ihr

Edith – Schock, Trauer und Wut

Und nun noch etwas, was mit den Tieren zwar nicht unbedingt so viel zu tun, uns aber sehr schockiert hat und vielleicht auch mein langes Schweigen etwas erklärt…
Unsere Schweizer Freundin Edith hat uns während der Kastrationsaktion in Las Terrenas sehr geholfen. Sie war eine große Tierfreundin, hatte selber 6 Katzen und 4 Hunde. Leider hatte ihr Rüde sich mit Staupe infiziert und für ihn gab es keine Rettung mehr, so dass Nina den armen Kerl einschläfern musste. Auch einem von Ediths Katern ging es sehr schlecht, er hatte eine Harnwegverstopfung und konnte seine Blase nicht mehr entleeren. Drei Tage lang brachte Edith ihn zu uns in die Klinik, drei Tage lang musste Nina die Verstopfung beseitigen – doch da sie immer wiederkehrte, gab es auch für ihn keine Hoffnung mehr. Solche Erlebnisse schweißen uns mit den Tierbesitzern natürlich noch enger zusammen, man leidet gemeinsam.

Bevor wir nach La Yagua fuhren, trafen wir uns mit allen Helfern der Aktion zu einem kleinen Umtrunk, auch um die gemeinsamen – nicht immer schönen – Erfahrungen während der Arbeit zu besprechen und zu verarbeiten. Edith unterhielt sich lange mit Nina und freute sich schon, bei der nächsten Aktion wieder aktiv helfen zu können. Eine Woche später wurde sie tot in ihrem Haus aufgefunden, ihr Mörder hatte sie stundenlang gequält.

Bis heute haben wir dies noch nicht wirklich verarbeitet, versuchen Ediths Tieren so gut es geht zu helfen und hoffen für Edith, dass sie nun an einem Ort ist, wo sie mit ihren geliebten Tieren wieder zusammen sein kann.

Für wie viel Liebe ist Platz in einem Herzen?

Liebe Freunde der dominikanischen Tiere,
manchmal frage ich mich, für wie viel Liebe in meinem Herzen noch Platz ist – es ist immer noch Platz für ein neues Schicksal, ein weites armes Wesen, ein Straßenhund der mich mit großen Augen anschaut.

In über sieben Jahren gingen ca. 3.500 Tiere durch meine Hände, einige verweilten länger bei mir, andere habe ich nur einmalig behandelt oder gefüttert. Doch alle diese Tiere haben eines gemeinsam – sie haben mein Herz mit Liebe erfüllt, meine Gedanken und Gefühle beeinflusst. Und an jedes weitere Tier, was meinen Leben kreuzt, hänge ich erneut mein Herz, so auch an

 

Eulalia, die Hispaniola-Schleiereule (Tyto glaucops)

Heilig Abend – für uns ein Arbeitstag an unserem Verkaufs- und Infostand – wurde zum Tag der Eule. Ein Wilderer hatte eine Schleiereule zum Verkauf mitgebracht. Das arme Geschöpf war an den Beinen gefesselt (die Stricke hatten schon tiefe Wunden hinterlassen!), das Tageslicht und die Menschenmenge machte das nachtaktive, scheue und total unterernährte Tier völlig panisch.

Natürlich kam es zu einem Tumult, mehr oder weniger sogar zu Handgreiflichkeiten, doch schließlich konnten wir die Eule dem Wilderer abnehmen und Buschi für schnell mit ihr zu uns nach Hause. Ich versuchte derweil der aufgeregten Menschenmenge zu erklären, warum die Wildtiere so wichtig für das ökologische System sind und das sie nicht in die Hände von Menschen gehören sondern frei leben sollen.

Auch dass seit März 2009 ein Jagdverbot für Wildtiere gilt (“Jede Tätigkeit, die zu Tod, Belästigung, Verstümmelung oder Gefangennahme von wilden Tieren führt, wird geahndet”). Als sich alle verzogen hatte, kam ein alter Mann – bestimmt um die 90 Jahre – zu mir, nahm mich in die Arme, drückte mich und sagte: “Ich danke Dir für den Respekt an unserer Natur, leider haben meine Mitmenschen diesen Respekt verloren.”

Eulalia wurde von uns versorgt – Abends im Dunkeln fütterten wir sie mit roher Hühnerleber, die sie gierig fraß und sie bekam homöopathische Mittel, da sie schon auffällige Verhaltensstörungen zeigte und um die Genesung zu beschleunigen.

Sie nahm gut an Gewicht zu, wurde wieder wehrhaft, attackierte uns und das Futter (ein gutes Zeichen!) und fing an in ihrer Voliere von Ast zu Ast zu fliegen. Nach 3 Wochen war sie stark genug um wieder in die Freiheit entlassen zu werden, nach kurzer Rast auf einer unserer Palmen, schwang sie sich in den Abendhimmel auf – leb wohl Eulalia, allezeit guten Flug und Waidmanns Heil!

Eulalia in ihrer Voliere

Letzte Fütterung • Eulalia schwingt sich in den dämmernden Abendhimmel • Tierliebe heißt Freiheit – auch wenn es uns schwer fällt

Frodo, der Zwerg-Pinscher-Chihuahua-Welpe

In der ersten Januarwoche bekam ich einen Anruf einer deutschen Touristin. Ihre Tochter hatte sich in einen Welpen verliebt, den sie dann gekauft und nun mit nach Deutschland nehmen wollten. Leider war es nicht möglich mit den vorhanden Papieren/Impfungen den Hund einzuführen, zumal er das Mindestalter noch nicht erreicht hatte. Es wurde aber eine andere Möglichkeit gefunden, nämlich über die Einreise nach Frankreich, den Hund zehn Tage später über Paris ausfliegen zu lassen. Da Frodos Gesundheitszustand auch nicht der beste war, kam er für die Zwischenzeit zu uns. So winzig wie der kleine Kerl auch war, er hatte Charakter für zehn große… Sein bevorzugter Spielkamerad war unser Doggenmix Onyx.

Für die Reise ins kalte Frankreich bzw. Deutschland bastelte ich ihm aus einer Socke einen Mantel. Seine Besitzerin hat mir später erzählt, das Frodo lieber die Socke trägt als den extra für ihn angeschafften Chihuahua-Mantel. Auch Frodo hat mein Herz im Sturm erobert – wenn wir mal wieder in Deutschland sind, werden wir ihn auf jeden Fall besuchen.

Frodo spielt mit Klein und Groß

Emma, die Antillen-Schmuckschildkröte (Trachemys stejnegeri – gehört zu den Sumpfschildkröten)

Wieder ein einheimisches Wildtier, was wir Wilderern abnehmen mussten. Buschi fand Emma an der Straße, wo sie an einem Draht, den man ihr durch den Panzer gebohrt hatte, kopfüber, in der prallen Sonne an einem Ast hing und zum Verkauf angeboten wurde. Zusätzlich zu dem durchbohrten Loch hatte man ihr seitlich den Panzer verletzt und sie blutete stark.
Auch Emma bekam homöopathische Mittel, welche nicht nur die Blutung schnell stoppe, sondern auch die Heilung des Panzers förderten. Damit wir ein Infektionsrisiko ausschließen konnten, mussten wir Emma für ein paar Tage beobachten. Nun ist unser Haushalt zwar auf viele Tierarten (wir haben Hunde, Katzen, Pferde, Kaninchen, Enten, Gänse und Hühner) eingestellt, aber solche Exoten wie Schleiereulen oder Sumpfschildkröten stellen uns doch vor neue Herausforderungen… Emma kam in unseren hölzernen Badezuber (den wir aus Zeitmangel kaum mehr nutzen), wo sie einerseits im Wasser abtauchen konnte, andererseits aber auch die Möglichkeit hatte sich auf die für sie reingelegten Steine im Trockenen aufzuhalten. Kam nun noch die Frage: was füttern? Wir boten ihr verschieden Fleischsorten an, welche sie auch gerne verzehrte und um den Speiseplan abwechslungsreicher zu gestalten gingen wir zu einer benachbarten Kuhtränke in der wir Kaulquappen für sie fingen. Da wir das Wasser im Badezuber länger nicht mehr gewechselt hatten, sorgten die Algen für die vegetarische Ernährung.

Nun wollten wir ja eigentlich den Januar dafür nutzen um mal etwas auszuspannen. Geplant waren 3 Wochen auf unserer Finca weiter im Norden zu verbringen, was sich durch die Pflege von Eulalia eh schon verschoben und verkürzt hatte. Also packten wir nicht nur 10 unserer 12 Hunde und unsere 2 Katzen ins Auto, sondern auch Emma kam mit zur Finca. Dort durfte sie sich noch 2 Tage in der ehemaligen Pferdetränke an Kaulquappen dick fressen und dann setzten wir sie im sumpfigen Teil unseres Grundstückes aus, wo sie selber entscheiden konnte wo sie hingeht, z. B. weiter zum Fluss runter. Selbst an solch ein relativ ungeselliges Tier hängt man sein Herz.

Emma mit durchbohrtem und verletztem Panze

Emma hat sich gut erholt • Der Sumpf unserer Finca bietet ihr ein neues, sicheres Zuhause

Calypso – einfach wunderschön!

Calypso, der Buntfalke (Falco sparverius)

Wieder ein Nestraub, wieder ein Wilderer der mit Grausamkeit an Tieren Geld verdient und für uns wieder eine neue Erfahrung. Zwei Schleiereulen hatten wir ja nun schon erfolgreich aufgezogen und ausgewildert, aber so ein kleiner Falke ist dann noch einmal etwas ganz Besonderes. Calypsos größtes Problem war die Art, wie der Wilderer einen seinen Flügel “gestutzt” hatte – nämlich der untere Teil des rechten Flügels wurde samt Federkielen quer abgeschnitten!!! Kaum dass wir Calypso etwas aufgepäppelt hatten, begann ich mit ihm Flugübungen zu machen, den trotz der Verstümmelung musste er lernen damit zu fliegen. Beim ersten Versuch plumpste er einfach nur ins Gras, danach versuchte er schon mit den Flügeln zu arbeiten, am dritten Tag bekam er Aufwind uns segelte über unseren Zaun hinaus und verschwand im Dschungel…
Von da an durfte Buschi Calypso täglich von diversen Bäumen in der Umgebung runterholen – teilweise mussten wir dazu Äste absägen – denn auf einen Baum zu fliegen war eine Sache, aber wieder runter eine andere… Nach einer Woche zeigte uns Calypso dann aber, welch ein Flugtalent er ist und ab da an ließen wir ihm seine Freiheit.
Nun ist Freiheit ja ganz schön – ein 5-Sterne-Restaurant aber noch schöner.

Calypso kommt weiterhin jeden Tag zu mir geflogen um sich etwas Futter abzuholen, er ist gut gewachsen, seine Landungen sind punktgenau, er weiß, wie man als stolzer Greifvogel seine Krallen benutzt und doch ist die Nähe zu “Mama” noch tröstlich. Wir sind sehr stolz auf seine tollen Fortschritte und eines Tages wird er sich völlig von uns abnabeln, sich ein hübsches Weibchen suchen und hoffentlich den Fortbestand dieser majestätischen Vögel sichern. Er wird immer einen besonderen Platz in meinem Herzen einnehmen.

Viele weitere Patienten haben wir in den vergangenen 4 Monaten behandelt, eine weitere Kastrations-Aktion durchgeführt und für ein paar Hunde ein neues Zuhause gefunden. Meistens konnten wir helfen und die Tiere wurden wieder gesund, leider haben wir drei Hunde durch Staupe verloren und auch unser lieber Ganter Dagobert starb an einem Virus. Bei Dauerpatientin Blanca hatten wir arge Bedenken (sie kämpfte mit einer sehr tiefen, von Maden befallenen infektiösen Wunde), doch sie hat es geschafft.

Pfleghund Onyx – er wird erst im Mai kastriert – befindet sich im Liebesrausch zu Pfleghündin Spotty (auch noch unkastriert…), die sich bis zu ihrer Ausreise in zwei Monaten nach Deutschland bei uns aufhält (Hund Nr. 13!!!). Bei unser Dauerpatientin Mäuschen geht es mal auf mal ab – sie ist aber sehr lebensfroh und auf der Finca rennt (!!!) sie trotz ihrer Behinderung hinter unseren Pferden her.

Zwischenzeitlich hatten wir sehr liebe Tierfreunde aus Deutschland, der Schweiz und Österreich zu Besuch. Sie kamen nicht nur mit allerlei tollen Medikamenten, sondern auch mit Sachspenden wie Halsbänder etc. und zeigten reges Interesse an unserer Arbeit. Danke Euch allen!

Blanca geht es gar nicht gut

Seit Wochen hält uns die Planung für die nächste große Kastrationsaktion auf Trab. Dank der Großzügigkeit einiger Firmen und Spender und nach der tollen Reaktion auf unseren Spendenaufruf vergangener Woche, fehlen momentan nur noch 1.694,- Euro. Ich weiß, dass auch in Euren Herzen sehr viel Liebe Platz hat – Liebe für die dominikanischen Tiere in Not – mit Eurer Spende findet diese Liebe ihr Ziel direkt bei den Hunden, Katzen, Vögeln, Schildkröten und und und…

Ich danke allen Beteiligten, dass wir diese wunderbare Arbeit realisieren können, auch Ihr habt Euch damit ein Platz in meinem Herzen erobert. Danke.

Spotty und Onyx, unser neues Liebespaar

Ein Jahr der Hoffnung geht zu Ende

Liebe Tierfreunde, Paten, großzügige Spender und fleißige Helfer,
das Jahr neigt sich dem Ende und es ist Zeit Bilanz zu ziehen – eine Bilanz mit der wir uns als so winziger Verein hinter den großen Vereinen nicht verstecken müssen, im Gegenteil!

Kastrationen
In den vergangenen 12 Monaten (ich rechne dabei die letzten 11 Arbeitstage im Dezember mit ein) konnten wir insgesamt 740 Tiere kastrieren:
· 550 Hündinnen
· 80 Rüden
· 86 weibliche Katzen
· 20 Kater
· 4 Kaninchen-Böckchen
· 337 Abtreibungen während der Kastration

Sonstige Operationen und medizinische Behandlungen
· 81 sonstige Operationen
· 1264 sonstige medizinische Behandlungen

Futter
· ca. 1,3 Tonnen Futter an Straßenhunde/bedürftige Tiere verfüttert

Einnahmen/Ausgaben 2010 (um es transparenter zu gestalten, habe ich die Einnahmen in US$ oder RD$-Peso in Euro umgerechnet)
· 8.875,29 € Spendeneinnahmen
· 1.000,- € Preisgeld von TASSO (Goldene Pfote 2010)
· 15.616,94 € Ausgaben für Kastrationen, Medikamente, OP-Material
· 1.248,- € für Futter

Bei der Aktion am 6. November 2010 konnten wir das tausendste Tier kastrieren!

Bleibt leider ein Defizit von 6.989,65 € für 2010 und das Defizit des Vorjahres von ca. 9.550,- € für z. B. die Anschaffung unserer mobilen Tierklinik, Spendencontainerverschiffung etc., welches wir aus eigener Tasche bezahlt haben. Wir geben die Hoffnung nicht auf, dass in 2011 ein paar mehr Spendengelder eingehen.

Wer in die Augen dieser Straßenhündin schaut, weiß, wie notwendig unsere Hilfe ist

Was man nie vergessen darf: hinter diesen ganzen nüchternen Zahlen verbirgt sich jedes Mal ein Einzelschicksal. Jedes Tier was “durch unsere Hände geht” wird als Individuum behandelt – wir leiden und freuen uns mit ihm, schenken ihm unsere Liebe und Zuneigung, bangen um seine Genesung und trauern, wenn wir es nicht retten konnten. Was das Jahr 2010 uns an körperlichen und emotionalen Belastungen abverlangt hat war immens…

Ich möchte an dieser Stelle besonders meinem Mann Buschi danken – ohne dessen Hilfe, Geduld und Hingabe hätte ich das alles nie bewältigen können. Das unsere Ehe immer noch funktioniert ist vor allem ihm – meinem Fels in der Brandung – zu verdanken. Doch auch ohne unsere tollen Tierärzte, unsere ehrenamtlichen Helfern vor Ort, den unermüdlichen Helfern für Arbeiten wie unsere Homepage und Übersetzungen, den großzügigen Spendern (nicht nur monetärer Art, sondern auch was Sachspenden betrifft) und all die lieben Menschen, die an unsere Sache glauben und uns mental unterstützen – ja ohne Euch alle, hätten wir diesen Erfolg nie Zustande gebracht. Euch gilt mein Dank und die Hoffnung auch das nächste Jahr mit Eurer Unterstützung rechnen zu dürfen.

Solch eine Jahresbilanz sollte man nicht ohne einen Blick in die Zukunft enden lassen. Daher kann ich Euch die freudige Nachricht übermitteln, dass wir für März 2011 die nächste große Kastrationsaktion in Zusammenarbeit mit Tierärztepool und unseren dominikanischen Tierärzten Angel und Romy (Angels Assistenzarzt, der bei den letzten beiden monatlichen Aktionen schon geholfen hat und im März mit seinem Studium fertig sein wird) planen.
Ziel ist es in ca. 11 Arbeitstagen weitere 270 Tiere zu kastrieren.
Bei dieser Aktion werden wir mit unserer mobilen Tierklinik auch in einige umliegende, sehr arme Dörfer fahren um direkt vor Ort zu operieren, kranke Tiere zu versorgen und Aufklärungsarbeit zu leisten.

Da unsere eigenen finanziellen Mittel leider erschöpft sind, brauchen wir Eure Unterstützung in Form von:
· Geldspenden

· Patenschaften übernehmen oder verschenken – demnächst werden wir auch Kastrations-Patenschaften anbieten (für eine Hündin 25,- €, für eine Katze 20,- €, für einen Rüden 15,- €, für einen Kater 10,- €)

· Ihr z. B. einen Flohmarkt zugunsten dieser Aktion veranstaltet, oder bei eBay Eure Sachen im Namen der dominikanischen Tiere versteigert

· Ihr vielleicht die ein oder andere Firma (bei der Ihr angestellt oder mit der Ihr befreundet seid) als Sponsor für diese Aktion gewinnt (Spendenbeleg ist möglich)

· und vieles mehr

Ich werde im neuen Jahr nochmals ganz speziell auf die Aktion eingehen. Patenschaften (auch die Kastrations-Patenschaften) könnt Ihr ab sofort oder z. B. als Weihnachtsgeschenk für Eure Freunde/Familie übernehmen. Wer daran Interesse hat, E-Mail an info@amigos-de-lucky.org genügt.

Mit den folgenden Bilder möchte ich meinen Jahresrückblick beenden – jeder Monat wird mit einem Foto dokumentiert, das Euch hoffentlich einen kleinen Einblick in unsere Arbeit ermöglicht.
Und bevor ich es vergesse, ich habe noch ein kleines Weihnachtsgeschenk für Euch. Buschi und ich haben uns entschieden, Mäuschen für immer zu behalten. Ihre Hirnschädigung wird zwar besser, aber sie wird wohl für den Rest ihres Lebens ein Pflegefall bleiben. Sie braucht viel Zeit, Liebe, Verständnis, Pflege und medizinische Versorgung – dies wollen wir Mäuschen in Eurem Namen schenken.

Januar - Prieto (von uns auf Warzenschwein umbenannt) wurde von Kindern während unserer Kastrationsaktion in unsere Klinik gebracht. Er hatte Canine Papillomatose (Papilloma-Virus), eine Viruserkrankung die hier relativ häufig ist – aber in solch einem Ausmaß hatten wir das alle noch nie gesehen! Seine gesamte Mundhöhle uns sein Rachenraum waren so voller Warzen, dass er seit Tagen nichts mehr fressen konnte und hatte starke Atemnot hatte. Zusätzlich hatten die Warzen zwischen seinen Ballen eine starke Entzündung hervorgerufen. Jeden zweiten Tag wurde er von uns behandelt. Ohne unsere Hilfe wäre er gestorben. Heute geht es ihm wunderbar, er ist wieder dick und rund und völlig gesund.

Februar – Die kleine Straßenhündin Humpi (siehe Bericht hier) wurde nach ihrem Unfall von uns gepflegt und wir konnten eine liebevolle Familie für sie finden. Heute lebt sie mit ihrem Kumpel Bonzo glücklich und zufrieden – vielleicht lässt sie dieses Glück die Qualen ihrer ersten Lebensmonate auf der Straße vergessen.

März – Alle unsere eigenen Tiere stammen von der Straße, so auch Lucky und Findus. Findus – damals gerade mal eine Hand voll, völlig verhungert und kurz davor auf der Straße von einem Auto überfahren zu werden – fand in unseren Hunden liebevolle Partner zum Kuscheln und Spielen. Wie friedlich die verschiedenen Tierarten hier zusammenleben erstaunt uns immer wieder aufs Neue. Diese Toleranz und Liebe, sowie das gegenseitige Vertrauen sollten wir uns als Beispiel nehmen – wir können von den Tieren so viel lernen.

April – Im April wurde Hündin Isabella mit ihren Welpen in einem verlassenen Hotel gefunden (siehe Bericht hier). Damals schaute die kleine Chivi noch in eine ungewisse Zukunft. Sollte ihr junges Leben auf der Straße enden, ungeliebt und – wie so viele ihrer Leidensgenossinnen – ständig schwanger? Auch für Chivi konnten wir eine Familie finden, sie wurde kastriert, medizinisch versorgt und bekommt regelmäßig Futter von uns, da ihre Besitzer sehr arm sind.

Mai – Straßenhund Ivo (siehe Bericht hier) wurde im Dezember 2009 von uns kastriert und medizinische versorgt. Das harte Straßenleben hatte ihn gezeichnet und als Nahrungsquelle stand ihm nur der Abfall zur Verfügung. Als ich Ivo im Mai auf der Straße traf, sah er toll aus und war sehr fröhlich. Ich ging ihm nach und konnte beobachten, wie er an verschiedenen Stellen, z.B. bei einem Colmado (kleiner Supermarkt) Futter von den Dominikanern bekam. Nicht nur das Verständnis der Bevölkerung gegenüber den Tieren hat sich durch unsere Arbeit verbessert, sonder weil die Hunde auch in einem viel besseren Gesundheitszustand sind, ekeln sich die Dominikaner nicht mehr vor ihnen oder haben Angst vor ansteckenden Krankheiten.

Juni – Gemeinsam mit Tierarzt Angel beschlossen wir nun monatlich eine kleine Kastrationsaktion zu machen. Nur wenn wir regelmäßig operieren, können wir dem ungewollten Nachwuchs – der dann meist auf der Straße landet – vorbeugen. Zu vielen Tieren von Dominikanern haben wir gar keinen Zugang, da sie irgendwo verschachtelt im Häuserwirrwarr von Las Terrenas leben. Da sich die meisten aber keine Kastration für Ihr Tier leisten können, ist unsere Hilfe auf für sie so wichtig.

Juli – Flusshündin Mäuschen (siehe Bericht hier und hier) kommt zu uns. Anfangs stehen ihre Überlebenschancen gar nicht gut, aber als das Schlimmste vorbei ist, lernt sie langsam wieder zu laufen. Heute erkundet sie, wenn auch immer noch etwas wacklig, unser ganzes (Berg!)Grundstück. Sie hat uns gezeigt, wie stark ihr Überlebenswille ist und dass man auch mit einem Handikap sehr viel Lebensfreude haben kann.

August – Trotz unserer unermüdlichen Kastrations- und Aufklärungsarbeit finden wir immer mal wieder Welpen auf der Straße. So lief auch dieses kleine verhungerte Wesen völlig verwirrt durch Las Terrenas und wäre fast unter die Räder eines Autos gekommen. Natürlich wurde sie als Pflegehund aufgenommen. Doch schon nach drei Tagen meldeten sich die Besitzer – die Kleine war unter dem Zaun entwischt und fand dann wohl nicht mehr den Weg nach Hause. Wie gut das diese Geschichte ein Happy End gefunden hat.

September – Als Straßenhund “Katastrophe” (siehe Bericht hier) zu uns kam, waren wir über seinen schrecklichen Zustand mehr als geschockt. Nach vier Tage unermüdlichem Kampf – was für meinen Mann und mich auch hieß, das wir uns schichtweise abwechselnd rund um die Uhr um den armen Kerl kümmern mussten – schlief er friedlich in unseren Armen ein, für immer... Noch heute kämpfen wir mit den Tränen, wenn wir an ihn denken, wir hätten ihm so gerne ein neues Leben geschenkt. Das gelang uns aber bei Negrita – als wir sie im September fanden, war sie auch nur Haut und Knochen und hatte starke Räude. Sie wurde von uns behandelt, mit gutem Futter versorgt und schließlich kastriert. Heute ist sie ein wunderschöner, gesunder Hund. Als sie noch krank war, wurde sie von ihren Besitzern – aus Angst vor Ansteckung – nicht angefasst. Jetzt ist sie ein vollwertiges Familienmitglied Schmuseeinheiten inklusive.

Oktober – Straßenhund Onyx, der noch im September zu uns kam (siehe Bericht hier) konnten wir Gott sei Dank helfen wieder gesund zu werden. Seiner Pflege widmeten wir uns voll und ganz und das Ergebnis spricht für sich... Er ist noch immer bei uns, da wir bis heute keine geeignete Familie für ihn finden konnten. Und wieder entdeckte ich eine noch unkastrierte kleine Straßenhündin. Sie wurde von und mit Futter versorgt und etwas zutraulicher, so dass wir sie Anfang Dezember kastrieren konnten.

November – Durch Zufall fand ich unter einer Treppe eine Straßenhündin mit ihren 8 Welpen. Auch sie bekam nun regelmäßig Futter, damit sie genügend Milch hat, um ihre Welpen durchzubekommen. Seit dem versuche ich Familien zu finden, die bereit sind, die Babys zu adoptieren – kein einfaches Unterfangen... Jeden Samstag veranstalten wir einen Verkaufs- und Informationsstand, um ein paar Spendengelder in unsere (leere) Kasse zu bekommen. Dazu ging ich bei ebay auf mühsame und zeitraubende Schnäppchensuche und ließ die Sachen dann hier her schicken. Zusätzlich haben wir einen Schaukasten aufgestellt, um die zur Adoption stehenden Straßenhunde besser vermitteln zu können.

Dezember – Das Jahr soll mit folgender glücklichen Geschichte enden: Ich war bei einer Schweizer Freundin um ihren Kater zu behandeln und sie erzählte mir, dass sie und ihr Freund sich überlegen nicht einen Hund zu adoptieren, was natürlich Musik in meinen Ohren war und ich gleich an einen der 8 Straßenwelpen dachte. Kaum stieg ich danach ins Auto, erreichte mich ein verzweifelter Anruf. Freunde hatten an diesem kalten und regnerischen Tag einen winzigen Welpen am Strand gefunden. Trotz intensiver Suche war von der Mutter oder seinen Geschwistern keine Spur zu finden – also musste ich davon ausgehen, dass der Kleine ausgesetzt wurde. Dabei war er gerade mal zwei Wochen alt und hätte noch dringend die Muttermilch gebraucht. Ich überlegte wer sich die Zeit nehmen würde, das Findelkind mit der Flasche groß zu ziehen und kam auf die Idee die Schweizerin zu fragen, in wie weit die Überlegung der Adoption zur sofortigen Realität werden könnte, da ich nun ja einen absoluten Notfall hatte. So wurde aus dem kleinen namenlosen Baby nun “Whisky”, denn sofort hatte meine Freundin sich bereit erklärt ihn aufzunehmen. Und da Whisky schon mal das Baumschmücken übernommen hat, verbleibt mir nur noch Euch fröhliche Weihnachten und einen gesunden Rutsch ins neue Jahr zu wünschen!

Tränen der Freude, der Trauer und der Hoffnung

Liebe Freunde,

der letzte Monat war mal wieder eine Achterbahnfahrt der Emotionen… Der Tod des armen Straßenhundes “Katastrophe” hat uns sehr mitgenommen. Sicher, wir können nicht alle Tiere retten und jeder Tierschützer rät einem, man sollte so etwas nicht so nah an sich heranlassen, aber für mich ist jeder Verlust eines Tieren eine einzige Tragödie und bricht mir das Herz.

Drei Straßenhündinnen die wir im Januar kastriert haben - damals waren sie sehr dünn und krank, heute sind dick und rundum zufrieden!

Dann bekamen wir die erfreuliche Nachricht, auf die Shortlist für die Goldene Pfote gelangt zu sein und die Abstimmungsphase war für uns der reinste Krimi.

Tierfreund Winni klickte sich Tag und Nacht die Finger wund, damit wir gegen so gewaltige Mitbewerber wenigstens eine kleine Chance haben sollten, doch nach ein paar Tagen wurde das Abstimmungsergebnis korrigiert und die Mehrfachstimmen gestrichen. Nach Beendigung des Voting wählte die Jury uns auf den 4. Platz und wir waren sehr enttäuscht – wieder war eine Hoffnung zerstört.

Gerade als ich Euch per eMail darüber informieren wollte, bekamen wir einen Anruf von TASSO: der 3. Platz hatte seine Bewerbung zurückgezogen und wir rutschten auf und gehörten nun doch zu den Gewinnern. Und wieder flossen Tränen, doch diesmal welche der Freude und des Glücks! Da wir zur Preisverleihung in Pfullingen nicht persönlich anwesend seien konnten, schickte ich eine kurze Danksagung an TASSO.

Gleich am nächsten Tag hatten wir unsere monatliche Kastrationsaktion, die diesmal in einer sehr “noblen” Umgebung stattfand. Wir durften im 1. Stock einer privaten Human-Klinik arbeiten, denn der Chef dieser Klinik ist von unserer Arbeit so angetan, dass er dies unterstützen möchte. Und da bei den hiesigen Temperaturen das Operieren in unser mobilen Tierambulanz doch recht schweißtreibend ist, nahmen wir das großzügige Angebot gerne an. Diese Unterstützung ist etwas ganz Besonderes, denn die Dominikaner lassen normalerweise “dreckige” Tiere nicht in die Nähe so einer Einrichtung...

10 Hündinnen und 4 weibliche Katzen (einige davon schwanger) konnten diesmal kastriert und diverse sonstige medizinische Behandlungen vorgenommen werden.

Verantwortungsvolle Besitzerin bringt ihre Hündin zum kastrieren. / Unsere luxuriöse Unterbringung für die Aktion.

Danke an unsere ehrenamtlichen Helfer, die einige Tiere abgeholt haben oder sich in der Aufwachphase um sie gekümmert haben.
Und ganz besonderen Dank an die Schweizer Alex und Sabrina, die nicht nur die Patenschaft für Mäuschen übernommen haben, sondern auch diese Kastrationsaktion KOMPLETT finanziert haben – Ihr seid wunderbar!

Während der Kastrationsaktion entdeckte ich auf der gegenüberliegenden Straßenseite eine herumstreunende Hündin, die wir natürlich gleich kastrieren wollten. So ging ich also sofort zu ihr, lockte sie mit etwas Fressen an und legte ihr eine Leine um – dies alles verlief völlig problemlos. Bei der Kontrolle ihres Bauches stellt ich fest, dass sie schon kastriert wurde.

Zu sehen, wie viele Hunde wir schon kastriert haben macht mich sehr glücklich! Die Situation in Las Terrenas hat sich dadurch für die Tiere stark verbessert, aber auch die Menschen profitieren davon – endlich gibt es ein besseres Miteinander zwischen Mensch und Tier!

Angel und Buschi im OP. / Nach der Aufwachphase beginnt ein besseres Leben für die Tiere. / Auch immer mehr Katzen werden als Haustiere gehalten.

Sabrina und Alex besuchen ihre Patenhündin Mäuschen. / Unser kleiner wöchentlicher Marktstand.

Um weiter etwas Geld in unsere Spendenkassen zu bekommen, haben wir nun jeden Samstag eine kleinen Verkaufs- und Informationsstand. Verkauft wird Hundefutter, welches wir aus Deutschland per Container importiert haben (1.000 Dank an Urs der dies ermöglicht hat, an Sascha von BPS Beutler und besonderen Dank an Xaver von Cayena Service) sowie Tierzubehör, welches wir entweder großzügigen Spendern verdanken haben oder selber in Deutschland erworben haben. Unsere französische Freundin Tamalou betreut diesen Stand und wird tatkräftig von einigen dominikanischen Kindern darin unterstützt.

Was mich ganz besonders freut, ist das rege Interesse an unseren Patenschaften – für Dauerpatientin Mäuschen gab es sogar drei Anfragen, sie ist aber auch wirklich ganz besonders süß :-)) Bitte schaut öfters mal auf der Patenschaftsseite vorbei, sie wird ständig mit neuen Notfällen aktualisiert. Bei uns gibt es keinerlei Mindestbeiträge für die Paten oder Spender, denn für uns sind auch schon 5,- Euro eine Hilfe.

Und nun zu unseren neuesten Patienten. Die Geschichte von Onyx könnt Ihr hier lesen. In den letzten drei Wochen hat er sich schon richtig gut erholt – bis zu seiner vollständigen Genesung wird er noch bei uns bleiben und wir sind schon jetzt auf der Suche nach einem liebevollen Zuhause. Onyx ist ein toller Wachhund und gleichzeitig ein total verschmustes Riesenbaby.

Drei Tage nach Onyx bekamen wir Dino – hier geht es zu Dinos Geschichte. Dino bleibt bei uns, denn mit seiner Behinderung wird sich niemand finden, der ihn aufnimmt.

Unser Wonneproppen Dino – seine verkrüppelte Pfote stört ihn kaum und in Negra hat er eine liebevolle Ersatzmutter und Spielgefährtin gefunden.

Der gelähmte Welpe, den wir letzten Monat als Patienten aufnehmen mussten, konnte nach knapp zwei Wochen als geheilt wieder zurück zu seinem Besitzer. Wahrscheinlich hatte er Drogen gefressen – ja, auch das gibt es hier leider… – und die Drogen hatten die Lähmung ausgelöst. Wir haben den Zwerg entgiftet und mit ihm Reha-Übungen gemacht.

Und dann verloren wir leider noch eine Patientin – Lila, die angefahrene Straßenhündin, die bei unserer Freundin Nicole gepflegt wurde. Am Vortag ging es ihr noch gut, sie war mit Nicole im Auto unterwegs (was Lila liebte), hat gut gefressen, abends als “Betthupferl” ihre Portion Joghurt bekommen (auch das liebte sie sehr) und ist dann eingeschlafen. Aus diesem Schlaf ist sie nicht mehr erwacht, es ging also schnell und schmerzlos, was für Lila bestimmt das beste so war.

Wir sind alle sehr traurig und geschockt deswegen, denn eigentlich hatten wir große Hoffnung, dass Lila überlebt. Vielleicht hätte sie nie mehr richtig laufen können, aber sie hatte uns immer ihren Lebenswillen vermittelt und störte sich eigentlich nicht an ihrer Behinderung. Buschi wollte Ihr jetzt einen Rollwagen bauen und hatte sogar schon die Reifen bestellt, da es sie hier in Las Terrenas nicht gab. Leb wohl liebe Lila, Du hast unser Leben bereichert.

Nicht immer können wir gewinnen – aber wir werden immer all unsere Kraft und Liebe den Tieren widmen, denn sie haben es verdient.