Tränen der Freude, der Trauer und der Hoffnung

Liebe Freunde,

der letzte Monat war mal wieder eine Achterbahnfahrt der Emotionen… Der Tod des armen Straßenhundes “Katastrophe” hat uns sehr mitgenommen. Sicher, wir können nicht alle Tiere retten und jeder Tierschützer rät einem, man sollte so etwas nicht so nah an sich heranlassen, aber für mich ist jeder Verlust eines Tieren eine einzige Tragödie und bricht mir das Herz.

Drei Straßenhündinnen die wir im Januar kastriert haben - damals waren sie sehr dünn und krank, heute sind dick und rundum zufrieden!

Dann bekamen wir die erfreuliche Nachricht, auf die Shortlist für die Goldene Pfote gelangt zu sein und die Abstimmungsphase war für uns der reinste Krimi.

Tierfreund Winni klickte sich Tag und Nacht die Finger wund, damit wir gegen so gewaltige Mitbewerber wenigstens eine kleine Chance haben sollten, doch nach ein paar Tagen wurde das Abstimmungsergebnis korrigiert und die Mehrfachstimmen gestrichen. Nach Beendigung des Voting wählte die Jury uns auf den 4. Platz und wir waren sehr enttäuscht – wieder war eine Hoffnung zerstört.

Gerade als ich Euch per eMail darüber informieren wollte, bekamen wir einen Anruf von TASSO: der 3. Platz hatte seine Bewerbung zurückgezogen und wir rutschten auf und gehörten nun doch zu den Gewinnern. Und wieder flossen Tränen, doch diesmal welche der Freude und des Glücks! Da wir zur Preisverleihung in Pfullingen nicht persönlich anwesend seien konnten, schickte ich eine kurze Danksagung an TASSO.

Gleich am nächsten Tag hatten wir unsere monatliche Kastrationsaktion, die diesmal in einer sehr “noblen” Umgebung stattfand. Wir durften im 1. Stock einer privaten Human-Klinik arbeiten, denn der Chef dieser Klinik ist von unserer Arbeit so angetan, dass er dies unterstützen möchte. Und da bei den hiesigen Temperaturen das Operieren in unser mobilen Tierambulanz doch recht schweißtreibend ist, nahmen wir das großzügige Angebot gerne an. Diese Unterstützung ist etwas ganz Besonderes, denn die Dominikaner lassen normalerweise “dreckige” Tiere nicht in die Nähe so einer Einrichtung...

10 Hündinnen und 4 weibliche Katzen (einige davon schwanger) konnten diesmal kastriert und diverse sonstige medizinische Behandlungen vorgenommen werden.

Verantwortungsvolle Besitzerin bringt ihre Hündin zum kastrieren. / Unsere luxuriöse Unterbringung für die Aktion.

Danke an unsere ehrenamtlichen Helfer, die einige Tiere abgeholt haben oder sich in der Aufwachphase um sie gekümmert haben.
Und ganz besonderen Dank an die Schweizer Alex und Sabrina, die nicht nur die Patenschaft für Mäuschen übernommen haben, sondern auch diese Kastrationsaktion KOMPLETT finanziert haben – Ihr seid wunderbar!

Während der Kastrationsaktion entdeckte ich auf der gegenüberliegenden Straßenseite eine herumstreunende Hündin, die wir natürlich gleich kastrieren wollten. So ging ich also sofort zu ihr, lockte sie mit etwas Fressen an und legte ihr eine Leine um – dies alles verlief völlig problemlos. Bei der Kontrolle ihres Bauches stellt ich fest, dass sie schon kastriert wurde.

Zu sehen, wie viele Hunde wir schon kastriert haben macht mich sehr glücklich! Die Situation in Las Terrenas hat sich dadurch für die Tiere stark verbessert, aber auch die Menschen profitieren davon – endlich gibt es ein besseres Miteinander zwischen Mensch und Tier!

Angel und Buschi im OP. / Nach der Aufwachphase beginnt ein besseres Leben für die Tiere. / Auch immer mehr Katzen werden als Haustiere gehalten.

Sabrina und Alex besuchen ihre Patenhündin Mäuschen. / Unser kleiner wöchentlicher Marktstand.

Um weiter etwas Geld in unsere Spendenkassen zu bekommen, haben wir nun jeden Samstag eine kleinen Verkaufs- und Informationsstand. Verkauft wird Hundefutter, welches wir aus Deutschland per Container importiert haben (1.000 Dank an Urs der dies ermöglicht hat, an Sascha von BPS Beutler und besonderen Dank an Xaver von Cayena Service) sowie Tierzubehör, welches wir entweder großzügigen Spendern verdanken haben oder selber in Deutschland erworben haben. Unsere französische Freundin Tamalou betreut diesen Stand und wird tatkräftig von einigen dominikanischen Kindern darin unterstützt.

Was mich ganz besonders freut, ist das rege Interesse an unseren Patenschaften – für Dauerpatientin Mäuschen gab es sogar drei Anfragen, sie ist aber auch wirklich ganz besonders süß :-)) Bitte schaut öfters mal auf der Patenschaftsseite vorbei, sie wird ständig mit neuen Notfällen aktualisiert. Bei uns gibt es keinerlei Mindestbeiträge für die Paten oder Spender, denn für uns sind auch schon 5,- Euro eine Hilfe.

Und nun zu unseren neuesten Patienten. Die Geschichte von Onyx könnt Ihr hier lesen. In den letzten drei Wochen hat er sich schon richtig gut erholt – bis zu seiner vollständigen Genesung wird er noch bei uns bleiben und wir sind schon jetzt auf der Suche nach einem liebevollen Zuhause. Onyx ist ein toller Wachhund und gleichzeitig ein total verschmustes Riesenbaby.

Drei Tage nach Onyx bekamen wir Dino – hier geht es zu Dinos Geschichte. Dino bleibt bei uns, denn mit seiner Behinderung wird sich niemand finden, der ihn aufnimmt.

Unser Wonneproppen Dino – seine verkrüppelte Pfote stört ihn kaum und in Negra hat er eine liebevolle Ersatzmutter und Spielgefährtin gefunden.

Der gelähmte Welpe, den wir letzten Monat als Patienten aufnehmen mussten, konnte nach knapp zwei Wochen als geheilt wieder zurück zu seinem Besitzer. Wahrscheinlich hatte er Drogen gefressen – ja, auch das gibt es hier leider… – und die Drogen hatten die Lähmung ausgelöst. Wir haben den Zwerg entgiftet und mit ihm Reha-Übungen gemacht.

Und dann verloren wir leider noch eine Patientin – Lila, die angefahrene Straßenhündin, die bei unserer Freundin Nicole gepflegt wurde. Am Vortag ging es ihr noch gut, sie war mit Nicole im Auto unterwegs (was Lila liebte), hat gut gefressen, abends als “Betthupferl” ihre Portion Joghurt bekommen (auch das liebte sie sehr) und ist dann eingeschlafen. Aus diesem Schlaf ist sie nicht mehr erwacht, es ging also schnell und schmerzlos, was für Lila bestimmt das beste so war.

Wir sind alle sehr traurig und geschockt deswegen, denn eigentlich hatten wir große Hoffnung, dass Lila überlebt. Vielleicht hätte sie nie mehr richtig laufen können, aber sie hatte uns immer ihren Lebenswillen vermittelt und störte sich eigentlich nicht an ihrer Behinderung. Buschi wollte Ihr jetzt einen Rollwagen bauen und hatte sogar schon die Reifen bestellt, da es sie hier in Las Terrenas nicht gab. Leb wohl liebe Lila, Du hast unser Leben bereichert.

Nicht immer können wir gewinnen – aber wir werden immer all unsere Kraft und Liebe den Tieren widmen, denn sie haben es verdient.