Der schönste Lohn für unsere Arbeit

Die kleine Hündin Lobita wartet geduldig auf ihre Kastration – liebevoll wird sie von ihrem Frauchen gestreichelt.

Die kleine Kastrations-Kampagne in La Yagua

Da wir es logistisch und zeitlich ja nicht mehr geschafft haben gemeinsam mit Tierärztin Nina nach La Yagua zu fahren, haben wir dort mit dem jungen dominikanischen Tierarzt Romy gearbeitet. Natürlich können wir von Romy nicht das schnelle und professionelle Arbeiten von Nina erwarten, aber immerhin konnten wir 10 Hündinnen, 4 Rüden und 1 Katze kastrieren, sowie bei einer Hündin eine Augen-OP durchführen. Auch diese Tiere findet Ihr im Spendenkalender.

In La Yagua haben wir eine Finca, auf der unsere zwei Pferde und mittlerweile auch unsere 6 Kaninchen und 32 Hühner leben. Eigentlich wollten wir uns dort ein wenig von den Strapazen der letzten großen Kampagne erholen, aber meistens kommt es eben anders als man sich das so vorstellt... Mein alter Wallach Moreno hatte eine sehr große und offene Wunde am Schweif die nur so von Fliegenmaden wimmelte. Der untere Teil des Schweifes war nicht mehr zu retten und so mussten wir das abgestorbene Gewebe entfernen – wie gut, dass wir so professionell ausgestattet sind und Buschi sich diese OP selber zutraute, da dort auch kein Tierarzt in der Nähe gewesen wäre. Moreno ließ alles ganz ruhig über sich ergehen und nach täglicherer Reinigung und medizinischer Versorgung verheilte die Wunde innerhalb von 5 Wochen. Klar, dass wir den armen Kerl, der nun nur noch ein Stummelschwänzchen hat, nicht alleine lassen wollten und so blieben wir länger als erwartet. Die Zeit nutzten wir, um einen großen See anzulegen, in dem wir auch einigen Sumpfschildkröten, die immer wieder aus der Natur gefangen und zum Verkauf angeboten werden, eine neue Heimat bieten. Die Finca soll eines Tages als ein Refugium für all unsere Tiere (Hunde, Katzen, Gänse und Enten), aber auch für Wildtiere wie Schlangen, Vögel, Schildkröten etc. dienen, die sonst von den Menschen gequält oder getötet werden. Bis dahin ist es aber noch ein langer und arbeitsreicher Weg.

Buschi scheint zufrieden mit der Arbeit von Romy und seinem Assistenten • Unsere Pferde Blancquito und Moreno (mit Stummelschwanz)

Die neue Tier-Klinik in Las Terrenas

Leider gab es ja bisher in Las Terrenas keinen Tierarzt, mit dem wir zusammen arbeiten wollten. Der eine hat kein richtiges Studium und daher nur ein sehr begrenztes Aufgabenfeld und der andere ist völlig inkompetent, nur auf Geld aus und mag keine Tiere – für uns alles Gründe, die Tiere nicht in solche Hände zu geben... Der junge dominikanische Tierarzt Romy hat während seines Studiums bei Dr. Angel De La Cruz in Sosua gearbeitet, mit Angel verbindet uns eine 15-jährige Freundschaft und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Da Angel selber kaum mehr die Zeit fand zu uns nach Las Terrenas zu kommen, entstand die Idee, Romy nach Abschluss seines Studiums hier zu etablieren. Nun hat so ein junger Kerl natürlich keinen müden Peso auf der Tasche um sich selber eine Klinik aufzubauen, doch dank einiger Spenden, dem persönlichen Arbeitseinsatz von Jörg und uns und Mike, der in seinem Geschäft “Agroplaza LT” Raum zur Verfügung gestellt hat, ist die Klinik nun fertig.

Stolz steht Romy in seiner neuen Klinik • Diese kleine Straßenhündin wurde angefahren – ihr Beinbruch wird von Romy kostenlos behandelt.

Opi, Omi und Masel

Wie Ihr ja schon im letzten Rundschreiben lesen konntet, hatten wir zwei arme Straßenhunde aus Sanchez und einen streunenden Kater adoptiert. Die beiden Hunde hatten sich schnell erholt und sahen sehr viel besser aus. Opi hatte von Anfang an Wunden am Rücken und am Ohr. Leider hat sich nun herausgestellt, das dies bösartige Melanome – also Hautkrebs – sind. Und nicht nur diese zwei Stellen sind davon betroffen, sondern auch die Augen haben Bindehautmelanome, zusätzlich bleibt zu befürchten, dass weitere Metastasen bestehen... Die Sonneneinstrahlung hier, ist für die weißen Tiere einfach viel zu stark.

Die Erfahrung mit unseren Krebspatienten Salomon und Blanca haben gezeigt, dass operative Eingriffe nicht wirklich etwas bringen. Daher setzen wir unsere Hoffnung wieder in die homöopathische Behandlung und hoffen, Opi ein möglichst langes und schmerzfreies Leben ermöglichen zu können. Zusätzlich bekommt er Vitalpilze, Vitamine und andere Aufbraupräparate, damit sein Immunsystem dem Kampf gegen den Krebs aufnehmen kann.

Nach all den schrecklichen Jahren auf der Straße hat der süße Kerl noch ein paar sorgenfreie Monate mit viel Liebe und Streicheleinheiten verdient. Für uns ist es nur so traurig und frustrierend zu wissen, das diese Zeit begrenzt ist, schon bei dem Gedanken daran kommen mir die Tränen.

Unser süßer Opi • Die bösartigen Melanome an Ohr und Rücken – hoffen wir, dass Opi noch viel Zeit vergönnt ist.

Omi hat nun überall Fell – weich und flauschig – und ist richtig dick geworden. Leider hatte sich eine Zahnwurzel ihrer letzten verbleibenden vier Zähne entzündet und einen schmerzhaften Abszess gebildet, zusätzlich kam noch eine eitrige Ohrinfektion dazu. Da die Antibiotika so gar nicht anschlugen, haben wir auch Omi homöopathisch behandelt und nun setzt endlich eine Besserung ein. Allerdings wird Nina, wenn sie im November kommt, wohl die letzten vier Zähne ziehen müssen, denn diese Ruinen sind tickende Zeitbomben.

Masel hat sich prächtig entwickelt – bis auf einen Hautpilz, den wir aber behandeln. Dieser Kater ist absolut “speziell” Tagsüber liegt er auf unserem Bett, was jetzt ihm “gehört” und ist schmusig und lieb, aber Nachts wird er zur Kampfmaschine! Da springt er auf mich drauf, kratzt und beißt mich so lange, bis ich wach bin und erwartet Entertainment. So enden meine Nächte jetzt um 3.00 Uhr morgens, meine Augenringe werden dunkler und Masel hat seinen Spaß. Ihn auszusperren bringt gar nichts, dann jault er ohrenbetäubend vor unserem Fenster, so dass auch da an Schlaf nicht zu denken ist. Komischerweise lässt er Buschi in Ruhe schlafen. Sobald die Sonne aufgeht wird er wieder zum ruhigen Schmuser – vielleicht ist Masel ja ein Vampir? Trotz allem lieben wir den verrückten Kerl und meinen Schlaf versuche ich dann tagsüber eben ein bisschen nachzuholen.

So schön ist Omi jetzt! • Masel auf unserem – pardon, “seinem” – Bett, bis auf den Hautpilz auch er eine absolute Schönheit.

Sheila, oder wenn die Natur ihre Wunder preisgibt.

Vor zwei Wochen bekamen wir einen Anruf von italienischen Touristen, die einen verletzten Falken gefunden haben. Diesmal handelt es sich um ein Weibchen und wir haben sie Sheila getauft, was auf persisch “Stern” bedeutet. Es ist zu vermuten, dass Sheila von einer Steinschleuder abgeschossen wurde, sie hat eine blutige Wunde und eine gebrochene Schulter. Damit hängt ihr rechter Flügel runter, was ihr vielleicht noch erlauben würde zu fliegen. Allerdings hat man ihr zusätzlich am linken gesunden Flügel alle Federn abgeschnitten, was sie damit völlig fluguntauglich macht. Jeden Tag lassen wir Sheila mehrmals in den Garten frei, damit sie ihre Muskulatur aufbauen kann und auch um sie dort artgerecht zu füttern, denn wir legen ihr Futter (rohe Hühnerleber und –herzen gemischt mit Haaren oder Federn) auf einen Stein und sie muss dann die “Beute” selber finden. Das macht sie alles recht gut und wird jeden Tag aktiver.

Unsere Erfahrungen mit Calypso (siehe auch 13. NL und 14. NL) haben ja gezeigt, dass es möglich ist, einen Falken nach seiner Genesung wieder erfolgreich auszuwildern. Hoffen wir auch für Sheila, dass sie ihrem Namen bald alle Ehre macht und sich zu den Sternen in den Himmel schwingt. Als wir Sheila bekamen, dachte ich mir so insgeheim, wie schön es wäre, wenn Calypso sich ihrer annimmt, da er ja immer noch von Zeit zu Zeit über unser Grundstück fliegt und nach mir ruft. Und heute Morgen war es dann soweit! Sheila war im Garten und auf einmal kam Calypso angesegelt und setzte sich in der Nähe auf einem Baum. Doch Calypso war nicht alleine, er hatte seine Freundin dabei und die flog direkt zu Sheila. Die beiden begrüßten sich, plusterten ihre Federn auf und hüpften gemeinsam – unter den wachsamen Augen von Calypso – im Garten umher. Dieses soziale Verhalten zu beobachten war ein absolut fantastisches und bestimmt sehr einzigartiges Erlebnis, für das wir so dankbar sind! Bis Sheila wieder richtig fliegen kann, wird noch einige Zeit vergehen, aber wir sind guter Hoffnung, dass sie mit Hilfe von Calypso uns seiner Freundin den Weg in die Freiheit zurück findet.

Sheila, ihr verletzter Flügel hängt noch runter • Sheila (links im Bild) hat Besuch bekommen.

Die nächste große Kastrations-Kampagne

Wir sind fleißig dabei die nächste Kampagne vorzubereiten, die für November 2012 geplant ist. Sobald wir alle Kosten für Flüge, Material und Medikamente kalkuliert haben, würde ich Euch wieder um Unterstützung in Form von Geld- und Sachspenden bitten und auch, dass Ihr für unser Anliegen ein bisschen die Werbetrommel rührt, z. B. auf Facebook etc.

Gemeinsam mit Euch werden wir erneut Berge versetzten, zum Mond fliegen, die Sterne vom Himmel holen und das Meer teilen – denn mit Eurer Hilfe schaffen wir alles!

Noch immer gibt es viele unkastrierte Hündinnen mit ihren ungewollten Welpen – wir arbeiten kontinuierlich daran, auch ihnen bessere Zukunft und ein langes Leben zu ermöglichen.

Besuch bei einigen Hunden, die wir vor mehr als 7 Jahren kastriert und vermittelt haben – alle sind gesund, gut genährt und glücklich, der schönste Lohn für unsere Arbeit.